Gesundheit und Umwelt

OrtBrugg, North West Switzerland, Schweiz
KategorieUmwelt
Gesundheit
TypCAS

Planetary Health
Die Hochschule für Life Sciences FHNW ist Mitglied der Planetary Health Alliance.

SIWF Das Programm ist vom Schweizerischen Institut für ärztliche Weiter- und Fortbildung SIWF anerkannt. Ärztinnen und Ärzte können sich für das erfolgreiche Absolvieren des Programms im Rahmen der Fortbildungsordnung 25 Credits anrechnen lassen.

    

Planetary Health Klimawandel, Verlust der Biodiversität und Umweltverschmutzung - die Gesundheit der Menschen ist auf vielfältige Weise mit dem Zustand ihrer Umwelt eng verflochten. Das CAS-Programm macht diese komplexen Wechselwirkungen verständlich und stimuliert ein neues Systemdenken.

Co-Benefits In Mobilität, Energie, Ernährung, Städtebau, Arbeit und Konsum tun sich grosse Chancen für Massnahmen auf, welche menschlicher Gesundheit und Umwelt gleichermassen dienen. Das CAS-Programm führt in das Konzept der sogenannten Co-Benefits ein und zeigt konkrete Handlungsansätze auf.

Transformation
Werkzeuge, Methoden und Haltungen: praktische Anwendung und Einübung. Das CAS-Programm vermittelt diese Werkzeuge und Methoden in Gruppenarbeiten, Case Studies, mit einer semesterbegleitenden Praxisarbeit und bringt sie damit zur Anwendung.

Sustainable Healthcare Der ökologische Fussabdruck des Gesundheitswesens als beschäftigungsstarker, innovationsgetriebener und wertschöpfungsmächtiger Industriesektor ist signifikant. Das CAS-Programm beleuchtet wichtige Hotspots und entwirft Lösungen für mehr ökologische Nachhaltigkeit.

Inhaltlich deckt das CAS die ganze Komplexität der Thematik ab. Das ist herausfordernd, aber genau das, was ich fachlich brauche. Organisatorisch tadellos, prima Service!

Esther Walter, Psychologin, Bundesamt für Gesundheit (BAG) Weitere Testimonials

Planetary Health - Zusammenhang Gesundheit und Umwelt

Menschengemachte globale und lokale Umweltveränderungen stellen eine substanzielle und reale Bedrohung für ein gesundes Leben und das Wohlergehen der Menschheit dar. Die Verschmutzung der Umwelt verursacht jährlich mehrere Millionen vorzeitige Todesfälle: Luftverunreinigungen, fehlender Zugang zu sauberem Trinkwasser sowie die Exposition gegenüber chemischen Substanzen sind globale Herausforderungen.

Die zunehmenden Gesundheitsrisiken durch den Klimawandel weisen eine grosse Wirkungsbreite auf: Neben direkten Effekten wie hitzebedingter Morbidität und Mortalität spielen vor allem indirekte Effekte wie die Bedrohung durch Unter- und Mangelernährung, die Verbreitung von zwischen Tier und Mensch übertragbaren Krankheiten wie Zoonosen und vektorübertragene Krankheiten oder die gesundheitlichen Auswirkungen von Naturkatastrophen, Migration und gewaltsamen Konflikten eine bedeutende Rolle.

Aktuell noch unzureichend erforscht, aber in seinen Effekten mindestens ebenso komplex ist der Verlust der Biodiversität oder auch der massive Eintrag neuer Substanzen in unsere Ökosysteme.

Verschärft werden diese Trends durch die demografischen Veränderungen und das Konsumverhalten, welche den Druck auf die ökologischen Lebensgrundlagen in den kommenden Dekaden weiter erhöhen werden.

Dieses Modul vermittelt Einblicke in die komplexen Ursache-Wirkung-Beziehungen zwischen Umweltzuständen/-veränderungen und menschlicher Gesundheit. Es soll ein Verständnis für die systemischen Zusammenhänge schaffen und aufzeigen, warum es transdisziplinärer Lösungsansätze bedarf.

Inhalte

  • Zustand der Umwelt
    o Land/Boden/Wasser/Luft
    o Klimawandel und seine Folgen
    o Biodiversität
    o Neue Substanzen
  • Gesundheitsauswirkungen
    o Übertragbare Krankheiten, Zoonosen, neue Krankheiten (Emerging Diseases)
    o Nicht übertragbare Krankheiten
    o Psychische Gesundheit

  • Indirekte Auswirkungen: Politische Instabilität, Konflikte, Migration
  • Demographische Entwicklungen
  • Ökosystemleistungen

Health Co-Benefits - Synergien von gesundheitsfördernden und umweltschonenden Massnahmen

In Mobilität, Energie, Ernährung, Städtebau, Arbeit und Konsum tun sich grosse Potenziale für Massnahmen auf, welche menschlicher Gesundheit und Umwelt gleichermassen dienen.

Signifikante Anteile der grössten nicht-übertragbaren Krankheiten, wie zum Beispiel Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen, bösartige Neubildungen sind heute auf gesundheitsschädliche Verhaltensweisen zurückzuführen, welche ebenso erheblich negative Effekte für eine intakte Umwelt haben.

Ein neues Zusammendenken von Gesundheit und Umwelt im positiven Sinne bietet die Chance, eine überzeugende, erstrebenswerte Vision für die zwingend anstehenden gesellschaftliche Transformationsprozesse zu schaffen: Mit den richtigen Massnahmen sowohl auf individueller als auf struktureller Ebene können wir ein grosses Mehr an Gesundheit für uns Menschen und für unsere Umwelt gewinnen.

Das CAS-Programm führt in das Konzept der sogenannten Co-Benefits ein und zeigt konkrete Handlungsansätze auf.

Inhalte

  • Definitionen und Konzepte von Gesundheit
  • Ernährung, Planetary Health Diet
  • Aktive Mobilität, Mobilitäts- und Energiewende
  • Naturkontakt und (psychische) Gesundheit
  • Stadtplanung und nachhaltiges Bauen
  • Arbeit und Zeitmanagement

Transformatives Wissen - Rahmenbedingungen, Werkzeuge, Methoden

Während die anderen Bereiche des CAS-Programms einen fachlich-inhaltlichen Fokus haben, vermittelt das Metathema "Transformation" die zur Anwendung des erworbenen Sachwissens notwendigen Methodenkenntnisse, stellt den Bezug zur Systemebene (Rahmenbedingungen) her und soll zum Handeln befähigen.

Als berufsbegleitende Weiterbildung hat das CAS Gesundheit und Umwelt zum Ziel, nicht nur Wissenslücken (Knowledge Gap) zu schliessen, sondern auch Ansätze und Wege aufzuzeigen, wie Umsetzungslücken (Implementation Gap) überwunden werden können.

Als diagnostische Methoden werden Ökobilanzierung (Life Cycle Assessment) und Gesundheitsfolgeabschätzungen (Health Impact Assessment) eingeführt. Umweltmanagementsysteme und standardisierte Reporting- und Benchmark-Initiativen sind Beispiele für vorwiegend auf Unternehmensebene einsetzbare Werkzeuge. In Gruppenarbeiten, mit Case Studies und mittels einer Semester-Praxisarbeit werden die vermittelten Kenntnisse des CAS-Programms eingeübt und zur Anwendung gebracht.

Inhalte

  • Regulatorische Rahmenbedingungen
  • Innovation, Digitalisierung, eHealth
  • UN Sustainable Development Goals (SDGs)
  • Ökobilanzierung (Life Cycle Assessment)
  • Health Impact Assessment
  • Umweltmanagementsysteme und Reporting
  • Kommunikation, Verhaltensänderung
  • Prinzipien der Kreislaufwirtschaft

Sustainable Healthcare - Nachhaltiges Gesundheitswesen

Das Gesundheitswesen verursacht global betrachtet 4,4% der weltweiten Treibhausgasemissionen, wobei die USA, China und die EU mehr als die Hälfte der gesamten branchenbezogenen Emissionen verantworten. Fast Dreiviertel dieser Emissionen entstehen in den Lieferketten. Weitere umweltrelevante Aspekte des Gesundheitssektors sind Mikroverunreinigungen durch Medikamentenproduktion und -gebrauch, Antibiotikaresistenzen, der Umgang mit Chemikalien, Energieverbräuche von Grossgeräten und die wachsenden Mengen an Abfall durch Einwegmaterialien. Den Sektor nachhaltig umweltfreundlicher zu gestalten, kann nur durch gegenseitiges Verständnis und enge Zusammenarbeit von Industrie (Pharma, Medizintechnik, Diagnostika), Leistungserbringern (Spitäler, Praxen, Heime), Konsument*innen und Behörden gelingen.

Die Inhalte dieses Moduls stellen die wichtigsten Umwelteinflüsse von pharmazeutischer Industrie, Medizintechnik und versorgenden Gesundheitseinrichtungen auf die Umwelt dar. Es werden Massnahmen identifiziert und Chancen wie Hürden für deren erfolgreichen Einsatz dargelegt und diskutiert. Die regulatorischen Rahmenbedingungen und aktuelle Trends werden dabei berücksichtigt. Beispiele aus Unternehmen und Institutionen stellen Praxisbezug und Realitätsnähe sicher.

Inhalte

  • Infrastruktur und Energie
  • Beschaffung und Lieferketten
  • Entsorgung und Wiederaufbereitung

  • Chemikalien, Medikamente, Mikroverunreinigungen und Antibiotikaresistenzen

  • OP, Anästhesie und Intensivmedizin
  • Produktentwicklung und Eco-Design

  • Beispiele aus Industrie und Institutionen

Bei Abschluss können die Absolventinnen und Absolventen:

  • die engen und vielfältigen Wechselwirkungen von Gesundheit und Umwelt verstehen und beschreiben,
  • Notwendigkeiten, Stärken und Herausforderungen transdisziplinärer Ansätze in Forschung, Lehre und Umsetzung in diesen Themengebieten erkennen,
  • die Synergieeffekte von gesunden und umweltbewussten Lebensstilen beschreiben,
  • umweltrelevante Prozesse und die wesentlichen Umweltauswirkungen des Gesundheitswesens erkennen
  • effektive Massnahmen für ein ökologisch nachhaltiges Gesundheitswesen identifizieren,
  • verstehen, welche Beiträge technologischer Fortschritt und Innovation zur Bewältigung umweltbezogener Herausforderungen leisten können,
  • analytische und transformative Methoden in ihrem Umfeld anwenden.

Das CAS-Programm wird ergänzt durch eine programmbegleitende Projekt-/Praxisarbeit, die sich mit einem aktuellen Thema zu Gesundheit und Umwelt auseinandersetzt.
Für den erfolgreichen Abschluss des CAS-Programms sind neben Verfassen und Präsentieren dieser Projektarbeit auch das Ablegen einer mündlichen Prüfung erforderlich.

Dieses CAS-Programm richtet sich an Hochschulabsolvent*innen aller Fachrichtungen oder an Personen mit äquivalenter Qualifikation, die sich für die Zusammenhänge von Gesundheit und Umwelt interessieren.

Aufnahmebedingungen

  • Für das CAS-Programm benötigen Teilnehmende
    - einen Hochschulabschluss (mindestens Bachelordiplom oder durch die Programmleitung als gleichwertig anerkannt) und einschlägige Berufspraxis oder
    - ein Diplom HF (Höhere Fachschule CH) und einschlägige Berufspraxis
  • Teilnehmende ohne deutsche Muttersprache benötigen einen Sprachnachweis mit Level C1 (gemäss GER Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen).
  • Interessierte ohne Hochschulabschluss können über ein Aufnahmeverfahren (sur dossier) zugelassen werden, wenn sie über eine äquivalente Qualifikation verfügen oder sich ihre Befähigung aus einem anderen Nachweis ergibt und sie mindestens 3 Jahre Berufserfahrung in einer dem Weiterbildungsprogramm fachlich entsprechenden oder verwandten Berufsgruppe (oder durch die Programmleitung als gleichwertig anerkannt) mitbringen.

Der CAS Gesundheit und Umwelt dauert ein Semester (Frühjahr oder Herbst), der nächste Programmstart kann den Eckdaten am Anfang dieser Website entnommen werden.

Das CAS-Programm beinhaltet:

  • 18 Unterrichtstage, jeweils am Freitag

  • eine programmbegleitende Projektarbeit in einer Kleingruppe (2-4 Teilnehmende)
  • die mündliche Abschlussprüfung

Die Unterrichtsform ist hybrid. Das heisst, am Unterricht kann in Präsenz (FHNW Campus Muttenz) oder online teilgenommen werden.

Die Teilnehmenden schliessen das CAS-Programm mit einer Projektarbeit und einer mündlichen Prüfung ab. Diese Leistungsnachweise werden gemäss der Notenskala des European Credit Transfer System (ECTS) bewertet.

Durchschnittliche Klassengrösse: 20 Teilnehmende

Die Kosten für das CAS-Programm betragen CHF 6’390.- inkl. Projektarbeit und mündliche Abschlussprüfung.

Werden bestätigte Anmeldungen zurückgezogen, der Unterricht nicht angetreten oder die Teilnahme vorzeitig abgebrochen, werden folgende Stornierungskosten in Rechnung gestellt:

  • Abmeldungen bis zehn Wochen vor Programmbeginn: CHF 250.-
  • Abmeldungen, die weniger als 10 Wochen vor Programmbeginn erfolgen: CHF 6’390.-

Abmeldungen sind schriftlich an die Administration der Weiterbildung zu richten.


MAS Umwelttechnik und -management

Der CAS Gesundheit und Umwelt kann als Teil des MAS Umwelttechnik und -management oder als in sich abgeschlossenes Weiterbildungsprogramm absolviert werden.

Hier geht’s zum MAS Umwelttechnik und -management
Bitte beziehen Sie sich bei Ihrer Anmeldung auf myScience.ch und die Referenz edu.myScience.ch/id2208