Finanzielle Anreize zur Impfung haben keine unbeabsichtigten negativen Folgen

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Unisanté
Unisanté

Entgegen den Warnungen in der akademischen Literatur und der öffentlichen Debatte können bescheidene finanzielle Anreize für Impfungen ohne Angst vor schwerwiegenden unbeabsichtigten Folgen genutzt werden. Dies ist das Ergebnis einer wissenschaftlichen Studie, die in "Nature" veröffentlicht wurde und von der Universität Zürich, der Universität Lund und Unisanté durchgeführt wurde.

Finanzielle Anreize werden in vielen Kontexten eingesetzt, um bestimmte Verhaltensweisen zu fördern, wie z. B. Blutspenden oder die Teilnahme an klinischen Studien. Diese Praxis kann eine anfängliche Verhaltensänderung auslösen, doch einige Wissenschaftler und Entscheidungsträger misstrauen ihrer Verwendung und befürchten unerwünschte Folgen.

Sie befürchten insbesondere, dass soziale Motive untergraben werden, das Vertrauen in die Sicherheit des angestrebten Verhaltens sinkt und die Wirkung sofort nachlässt, sobald die Zahlung unterbrochen wird. Diese möglichen negativen Folgen sind jedoch schwer zu messen.

Zu diesem Thema untersuchten Forscher der Universität Zürich, der Universität Lund und Unisanté die Daten einer randomisierten Vergleichsstudie in Schweden mit mehr als 5.000 Personen sowie einer ergänzenden Studie mit mehr als 3.000 Bewohnerinnen und Bewohnern der USA. Die Ergebnisse ihrer Studie wurden in der Zeitschrift Nature veröffentlicht.

Die Studie legt nahe, dass das Angebot von geringen Zahlungen für Impfungen keine bedeutenden unbeabsichtigten Folgen hat. Dies gilt sowohl für die Annahme zukünftiger Impfstoffe, die wahrgenommene Wirksamkeit der Impfstoffe, das Vertrauen in die Impfstoffanbieter als auch für andere Gesundheitsverhaltensweisen, die mit der Impfung in Zusammenhang stehen oder nicht (wie Blutspenden und Grippeimpfungen).

Die Studie zeigt auch keine Auswirkungen auf: moralische Aspekte, bürgerliche Verantwortung, Vertrauen in das Gesundheitssystem oder das Gefühl von Selbstbestimmung und Zwang.

Diese Studie liefert wichtige Erkenntnisse, die es Entscheidungsträgerinnen und -trägern ermöglichen, bei der Bewertung von Kosten und Nutzen finanzieller Anreize zur Verhaltensänderung fundiertere Entscheidungen zu treffen.