3000 Zeichnungen für die CHEOPS-Mission im Web

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CHEOPS unterwegs: Zeichnung einer 12-Jährigen aus Bern. © CSH, Universität Bern
CHEOPS unterwegs: Zeichnung einer 12-Jährigen aus Bern. © CSH, Universität Bern

Kinder in der Schweiz und überall in Europa zeichneten Tausende von fantasievollen Bildern mit Planeten, Raketen und Ausserirdischen. 3000 Beiträge der Zeichenaktion, welche die Universität Bern organisiert hat, werden mit dem CHEOPS-Weltraumteleskop ins All fliegen. Die Kinderzeichnungen sind jetzt auf einer interaktiven Europakarte auf dem Web zu sehen.

Der Kreis mit seinem breiten Ring gleicht Saturn und ist deutlich erkennbar als Planet, dahinter ferne Sterne; und soeben hat eine Rakete ihre Triebwerke gezündet, um von der Erde mit ihren Kontinenten abzuheben: Das neunjährige Genfer Mädchen und der gleichaltrige Zürcher Junge zeichneten kreative, aber auch präzise Bilder vom Weltall, ebenso wie das zwölf Jahre alte Mädchen aus Bern und der ein Jahr ältere Junge aus Basel/Reinach, die neben den Himmelskörpern auch den CHEOPS-Satelliten (Characterising ExOPlanets Satellite) gross darstellten. Dies sind vier von 888 Schweizer Kinderzeichnungen, die nun auf der CHEOPS-Homepage zu sehen sind – zusammen mit mehr als 2000 Beiträgen aus anderen europäischen Ländern.

In den nächsten sechs Monaten werden am Departement Technik und Informatik der Berner Fachhochschule in Burgdorf die Zeichnungen um den Faktor 1000 verkleinert, damit sie auf zwei Metallplaketten eingraviert werden können. Diese wird ein prominenter Vertreter der Eidgenossenschaft ein paar Monate vor dem Start auf dem Satelliten anbringen.

Auf der Suche nach Leben

CHEOPS ist ein Weltraumteleskop und wird den Durchmesser von Exoplaneten bestimmen. Kennt man die Masse des Objekts, können die Forscherinnen und Forscher herausfinden, ob es sich um einen Gasriesen wie Jupiter oder Saturn handelt, oder um einen Gesteinsplaneten ähnlich wie die Erde. Dies ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg, potenziell lebensfreundliche Planeten zu finden, An dieser Suche wollte Willy Benz, Professor für Astrophysik an der Universität Bern und Leiter der CHEOPS-Mission für die Schweiz, möglichst viele Kinder teilhaben lassen: «Wir wollten, dass die Kinder unsere Begeisterung teilen; denn wir leben in einer besonderen Zeit, in der Technologie und Wissenschaft gemeinsam ermöglichen, neue Welten zu entdecken und vielleicht auch Leben ausserhalb unserer Erde.»

Tatsächlich scheinen die 8- bis 14-jährigen Teilnehmenden der Zeichenaktion keineswegs daran zu zweifeln, dass es ausserirdisches Leben gibt. Ihre Darstellung der Lebensformen unterscheidet sich aber deutlich von der Vorstellung der Forschenden. Diese rätseln über die Wahrscheinlichkeit, eines Tages auf einem fernen Himmelskörper einfachste Lebensformen wie einzellige Organismen zu entdecken, während die Kinder Wesen mit vielen Armen oder Beinen und exotischen Köpfen sehen. Einige davon können sogar kommunizieren – so meint eine der seltsamen Kreaturen zu einem menschlichen Astronauten: «Lass uns Freunde sein!»

Erste ESA-Mission unter Schweizer Leitung

Das Weltraumteleskop wird am Center for Space and Habitability (CSH) der Universität Bern entwickelt, zusammengebaut und getestet. Zum ersten Mal ist die Schweiz, gemeinsam mit der ESA, nicht nur für ein einzelnes Instrument oder einen Teil davon verantwortlich, sondern für eine ganze Mission. ««CHEOPS ist ein Höhepunkt der 50-jährigen Erfolgsgeschichte der Schweizer Wissenschaft und Industrie, die an vorderster Front der Weltraumforschung dabei sind», sagt der Leiter der Mission, Willy Benz. Nun wird das Flugmodell des Teleskops gebaut. Es wird einer Serie harter Tests unterzogen, bevor es Ende 2017 startbereit sein wird.

Aus ganz Europa Zeichnungen eingereicht

In der Schweiz begann die Zeichenaktion während der partiellen Sonnenfinsternis im März 2015 und endete im Oktober 2015. Die Zeichnungen wurden unter anderem an Workshops für Kinder und an öffentlichen Veranstaltungen in Museen und anderen Institutionen gesammelt. An der Zeichenaktion konnten auch alle Länder teilnehmen, die zum CHEOPS-Konsortium gehören (Belgien, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Italien, Österreich, Portugal, Spanien, Schweden und Ungarn). Zudem sammelte die ESA Beiträge aus ihren übrigen elf Mitgliedstaaten. So kamen insgesamt Tausende Beiträge zusammen, von denen 3000 zufällig ausgewählt wurden. Kinder, die sehen möchten, ob ihr Werk auf der Webseite abgebildet ist und mit CHEOPS ins All fliegen wird, klicken auf ihr Land und geben die Postleitzahl ihres Wohnorts ein.