Atom-Endlager müsste auch Eiszeit Überstehen

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Ein Teil des Bohrkerns aus dem Ur-Greifensee (Foto: Yama Tomonaga, Eawag, Uni Ba
Ein Teil des Bohrkerns aus dem Ur-Greifensee (Foto: Yama Tomonaga, Eawag, Uni Basel).
Ein Atommüll-Endlager muss sicher sein. Auch dann, wenn die Gletscher in ferner Zukunft aus den Alpen wieder ins Mittelland vorstossen würden. Darum liess die Nagra Sedimente untersuchen, welche sich in tiefen ehemaligen Gletscherseen abgelagert haben: Rund 600’000 Jahre alt sind die Schichten, also viel älter als die letzte Eiszeit vor rund 24’000 Jahren. Und gut für die Nagra: Es scheint, dass die darunterliegenden, Gesteinsschichten seither nie mehr vom Eis erodiert worden sind.


Ein Team von Forschenden des Wasserforschungsinstituts Eawag, der ETH sowie der beiden Universitäten Basel und Bern untersuchte die Sedimente, welche die nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle, Nagra, in der Nähe des Städtchens Bülach im Zürcher Unterland erbohrt hat. Der Bohrkern ist 278 Meter lang und erzählt fast die ganze geologische Geschichte des Quartärs, der jüngsten 2,6 Millionen Jahre der Erdgeschichte.

Tomonaga, Y.; Buechi, M. W.; Deplazes, G.; Kipfer, R. (2024) First dating of an early Chibanian (Middle Pleistocene) glacial overdeepening in the Alpine Foreland using the 4He/U-Th method, Geology , doi: 10.1130/G52544.1 , Institutional Repository
Andri Bryner