Auch moderat heisse Temperaturen fordern Todesfälle, nicht nur Hitzewellen

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 (Bild: Pixabay CC0)
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Analysen des Swiss TPH zeigen, dass hitzebedingten Todesfälle auch durch moderat heisse Temperaturen verursacht werden - und nicht nur durch Hitzewellen. Im Auftrag des Bundes ermittelt das Swiss TPH neu jährlich die hitzebedingten Todesfälle in der Schweiz. Mit diesem Monitoring können die Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit langfristig erfasst und Anpassungsmassnahmen abgeleitet werden.

Hohe Temperaturen und Hitzewellen stellen ein Risiko für die menschliche Gesundheit dar. Hitze kann Erschöpfung und Hitzschlag auslösen sowie bestehende Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-, Atemwegs-, Nierenoder psychische Erkrankungen verschlimmern. Gemäss der Europäischen Umweltagentur ist die zunehmende Hitzebelastung die grösste direkte klimabedingte Bedrohung für die menschliche Gesundheit in Europa.

Nach dem Ausnahmesommer 2003 wurden die hitzebedingten Todesfälle in der Schweiz jeweils punktuell nach den Hitzesommern ermittelt, so für die heissen Sommer 2015, 2018 und 2019. Ab Sommer 2023 werden nun jährlich die hitzebedingten Todesfälle in der Schweiz ermittelt. Das Swiss TPH führt dieses Monitoring im Auftrag des Bundesamts für Umwelt (BAFU) und des Bundesamts für Gesundheit (BAG) durch.

«Das neue Monitoring zu den hitzebedingten Todesfällen schliesst auch Tage mit moderat heissen Temperaturen mit ein, somit kann der Einfluss von wenig ausgeprägten Hitzeperioden berücksichtigt werden», sagt Martina Ragettli, Projektleiterin des Hitze-Monitorings am Swiss TPH. «Zudem können wir neu auch hitzebedingte Todesfälle unterscheiden, wenn in einem Sommer mehrere ausserordentliche Ereignisse, wie zum Beispiel die COVID-19-Pandemie, gleichzeitig einen Einfluss auf die Sterblichkeit ausüben.»

Todesfälle auch bei moderat heissen Temperaturen

Der erste Bericht zum neuen Monitoring des Swiss TPH wurde heute vom BAFU veröffentlicht (