FHNW Rover Team holt den Sieg an internationalem Wettbewerb für Weltraumrobotik

Hochschule für Technik

Das FHNW Rover Team der Fachhochschule Nordwestschweiz belegte bei der diesjährigen Jubiläumsausgabe der European Rover Challenge (ERC) 2024, einem der renommiertesten internationalen Wettbewerbe für Weltraumrobotik, den ersten Platz.

Das FHNW Rover Team feiert den Sieg.

Komplexe Challenges, ausgeklügelte Roboter, topmotivierte Studierenden-Teams und hohe Ingenieurskunst: Das sind die Zutaten der European Rover Challenge, die seit 10 Jahren im September in Polen stattfindet.

Vor drei Jahren hat zum ersten Mal ein Team der Fachhochschule Nordwestschweiz daran teilgenommen. Seit dann hat sich in jedem Jahr ein neues Team aus Studierenden der Studiengänge Maschinenbau, Elektround Informationstechnik sowie Informatik der Herausforderung gestellt, einen funktionierenden Mars-Rover zu entwickeln, der sich anspruchsvollen Herausforderungen wie Proben sammeln, autonom navigieren und verschiedene Wartungsaufgaben stellen muss. In diesem Jahr mussten die Studierenden neben dem Rover auch eine autonome Drohne entwickeln, die neue Blicke auf die Marslandschaft ermöglicht.

FHNW Rover «Hufi» wurde komplett Überarbeitet

Der FHNW Rover 2024 «Hufi», benannt nach Markus Hufschmid, langjährigem Professor für Kommunikationstechnik und Signalverarbeitung an der Hochschule für Technik FHNW, wurde im Vergleich zum letztjährigen Roboter «Thommen» zu einem grossen Teil komplett Überarbeitet, von der Chassis über die Steuerungsplattform bis hin zum gesamten Antriebsstrang.

Der Marsrover in Aktion.

Nach einem Jahr Entwicklungsarbeit mit unzähligen Stunden Einsatz war es Anfang September endlich so weit: In Krakau wartete der Marsyard, ein nachgebautes Stück Marslandschaft, auf die 27 Finalisten-Teams aus Europa und Asien.

Tolle Stimmung und komplexe Herausforderungen

«Die Stimmung unter den Teams war cool - es war zwar natürlich ein Wettbewerb, aber es haben sich alle gegenseitig unterstützt und angefeuert», erzählt Tim Eckhauer, Teamleader des FHNW Rover Teams.

Über drei Tage stellten sich die Studierendenteams mit ihren Rovern den Aufgaben und präsentierten ihre Weltraumroboter der Jury.

«Vor dem Start hatten wir ein paar Probleme mit den Antennen, aber die konnten wir zum Glück lösen, bevor es losging», erklärt Tim Eckhauer. «Während dem Wettbewerb sind uns insbesondere die wissenschaftlichen Aufgaben wie etwa die Bohrprobe gut gelungen. Wir wussten relativ schnell, dass wir vorne mit dabei sind - aber bis zuletzt nicht, ob es auch tatsächlich für den Sieg reicht.»

Praxisorientierte Ausbildung als Erfolgsfaktor

Was ist das Geheimnis des Erfolgs? Das Team sieht einen grossen Faktor bei der praxisorientierten Ausbildung an der FHNW: «Wir bringen nicht nur theoretisches Wissen, sondern auch viel Hands-on-Erfahrung mit. Dadurch wissen wir zum Beispiel, wo es sich lohnt, fertige Komponenten zu integrieren, statt sie selbst zu entwickeln», so Eckhauer.

Nach den drei Wettkampftagen gewann das FHNW Rover Team 2258,24 von 3000 möglichen Punkten. Es folgten die Gastgeber von der polnischen AGH Space Systems mit 2026,5 Punkten und den dritten Platz belegte das ITU Rover Team aus der Türkei mit 1796,6 Punkten.

Neben dem ersten Platz durfte sich das Rover Team aus der Nordwestschweiz ausserdem über vier weitere Auszeichnungen freuen: In drei von vier Wissenschaftsaufgaben und den Wartungsaufgaben holten sie sich ebenfalls den Sieg.

«Der Einsatz hat sich gelohnt!» sagt Eckhauer. «Wir sind unseren Sponsoren und insbesondere auch unseren Studiengängen sehr dankbar für die riesige Unterstützung - ohne sie wäre unser Erfolg nicht möglich gewesen.»

FHNW Rover-Team

Das FHNW-Rover-Team besteht aus einer interdisziplinären Gruppe von Studierenden der Hochschule für Technik FHNW, die jeweils in zwei Semestern als Teil eines Studierendenprojekts einen Mars-Rover entwickeln, der über unwegsames Gelände navigieren, wissenschaftliche Experimente durchführen und technische Wartungsaufgaben ausführen kann.