Forscher mit Leib und Seele - und einem Faible für Röntgenanalysen

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Alex Dommann bedankte sich bei «seinem» Abschiedssymposium am 19. Januar bei allAlex Dommann bedankte sich bei «seinem» Abschiedssymposium am 19. Januar bei allen, die in den letzten zehn Jahren mit ihm und der Empa zusammengearbeitet haben. Bild: Empa
Am 19. Januar fand am Empa-Standort in St. Gallen ein Abschiedssymposium zu Ehren von Direktionsmitglied Alex Dommann statt, der Ende Januar pensioniert wurde. Der Physiker leitete zehn Jahre lang das Empa-Departement «Materials Meet Life» sowie den Forschungsschwerpunkt «Gesundheit und Leistungsfähigkeit». Dabei vertrat er die Empa und den ETH-Bereich in der Ostschweiz und etablierte zahlreiche Partnerschaften in Forschung, mit Spitälern und Industrie, etwa vor kurzem mit dem Innovationspark Ost.

Zum Anlass der Pensionierung von Empa-Direktionsmitglied Alex Dommann fand am 19. Januar in St. Gallen das Symposium «Future Opportunities in Materials Meet Life: Conclusion and Outlook» in Anwesenheit von Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Forschung und Wirtschaft sowie zahlreichen Mitarbeitenden statt. Empa-Direktorin Tanja Zimmermann würdigte Dommann als Talentförderer, Vernetzer und Enabler und präsentierte einige Highlights aus den vergangenen zehn Jahren seiner Tätigkeit. So zum Beispiel den Aufbau des Röntgenzentrums an der Empa: Dieses wurde 2014 eröffnet und hat inzwischen neben einem hohen wissenschaftlichen Output auch unzählige faszinierende Bilder und Einblicke für Forschungsprojekte «produziert», etwa von Blutgerinnseln in 3D, die zu einem Schlaganfall führen können, der Struktur der Cochlea im menschlichen Ohr, aber auch von Nashornschädeln, historischen Münzen und ausgedienten Satelliten. Zimmermann bezeichnete die Röntgentechnik als eine von Dommanns Leidenschaften, die Geräte dazu als seine bevorzugten «Spielzeuge». Sie könne sich nicht vorstellen, dass Alex Dommann in Zukunft von der Forschung ablasse und liess durchblicken, dass es durchaus auch ein anderes Hobby für ihn gab und gibt: die Eisenbahn. Und dies sowohl im Modellmassstab als auch in Lebensgrösse.

Ein weiterer Schwerpunkt war für Dommann das Networking und der Dialog sowie der Austausch mit der Gesellschaft. So baute er an der Empa den Medtech-Bereich auf und etablierte zahlreiche Kooperationen und Partnerschaften mit Hochschulen und Spitälern wie der ETH Zürich, den Universitäten St. Gallen und Bern sowie dem Inselspital Bern und dem Kantonsspital St. Gallen. Er vertrat die Empa zudem in diversen Gremien und pflegte den Austausch mit der Politik. Dabei war er sich zugleich nicht zu schade, am Tag der offenen Tür im Jahr 2019, aber auch auf vielen Besucherführungen selber im Labor zu stehen und die Besucherinnen und Besucher an die Themen Medtech und Materialentwicklung zur Erhaltung der menschlichen Gesundheit heranzuführen. Wichtig war ihm auch die Nachwuchsförderung. So forschen inzwischen viele seiner ehemaligen Mitarbeitenden sowie Doktorandinnen und Doktoranden an wichtigen Institutionen und wurden zu Professorinnen rsp. Professoren an Universitäten und Hochschulen berufen. In seiner Amtszeit steigerte sich ausserdem der Output an wissenschaftlichen Publikationen erheblich.

«Gartenarbeiten und Kochen sind nichts für mich», meinte Alex Dommann kürzlich und liess durchblicken, dass er auch nach seiner Pensionierung der Forschung seinen «Lieblingsspielzeugen», den Röntgengeräten, erhalten bleibt. An der Empa ist die Suche nach einer Nachfolgerin bzw. einem Nachfolger als Direktionsmitglied derzeit in vollem Gang; ad interim Übernimmt ab Februar René Rossi, Leiter der Forschungsabteilung «Biomimetic Membranes and Textiles», die Leitung des Departements.