Sommer 2022: Hitzewellen in Europas Flüssen bedrohen die Fischbestände. Darüber hinaus wird es für Energieversorger schwieriger, ihre thermischen Kraftwerke zu kühlen. Warum diese Hitzewellen auftreten, wie sie sich künftig ändern werden und welche Risiken sie bergen, darüber liegen bislang kaum wissenschaftliche Erkenntnisse vor. Das SLF-Projekt Hitzewellen in Flüssen unter dem Klimawandel (RiHeat) soll das ändern. «Wir wollen diese Extremereignisse beschreiben und die damit verbundenen Risiken für die Biodiversität in Europas Flüssen und für die Stromproduktion quantifizieren», sagt Manuela Brunner, Leiterin der Forschungsgruppe Hydrologie und Klimafolgen in Gebirgsregionen am SLF, die das Projekt leitet.
- Überblick schaffen, wo und wann Hitzewellen in den Flüssen Europas am stärksten und häufigsten auftreten
- Wichtigste Ursachen für Hitzewellen in Flüssen identifizieren
- Hitzewellen in den Alpen unter dem Einfluss des Klimawandels prognostizieren
- Risiken für die Fischpopulationen und die Stromproduktion unter derzeitigen und zukünftigen Klimabedingungen aufzeigen
«Wir nutzen einen interdisziplinären Ansatz, der Wissen aus den Klimawissenschaften, der Hydrologie, der Statistik und von Interessengruppen aus dem Fischereiund Energiesektor kombiniert», erläutert Brunner die Vorgehensweise. Unter anderem kooperiert sie dabei mit Expertinnen und Experten vom ETH-Partnerinstitut EAWAG. Der Schweizerische Nationalfonds SNF fördert das Projekt mit rund 1,3 Millionen Schweizer Franken im Rahmen eines SNSF Starting Grants. Im Sommer 2024 werden die Forschenden ihre Arbeit aufnehmen. Brunner ist sich sicher: «Um geeignete Anpassungsstrategien und Vorbereitungsmaßnahmen gegen Hitzewellen in Flüssen in einer sich erwärmenden Welt zu entwickeln, ist unser Projekt von entscheidender Bedeutung.»