Die Publikation über die Zusammenarbeit zwischen Mensch und KI von Philipp Renggli und Toni Wäfler wurde im Stream «Artificial Intelligence and Social Computing» der AHFE 2024 mit dem Best Paper Award ausgezeichnet. Diese internationale Auszeichnung unterstreicht die hohe Qualität der angewandten Forschung an der Hochschule.
Der preisgekrönte Beitrag mit dem Titel Why Do or Don’t You Provide Your Knowledge to an AI? zeigt auf, unter welchen Bedingungen Menschen bereit sind, ihr Wissen mit künstlicher Intelligenz (KI) zu teilen, anstatt es für sich zu behalten. Diese Bereitschaft ist entscheidend für die hybride Intelligenz von Mensch und KI, die entsteht, wenn sie gemeinsam Ziele effektiver erreichen als allein und sich das Mensch-KI-System dabei kontinuierlich weiterentwickelt.
Human-Machine-Teaming
Entstanden ist der Beitrag im Rahmen des Innosuisse-Projektes Human-Machine-Teaming: Teaching Machine, Learning Machine , unter der Leitung von Toni Wäfler und in Zusammenarbeit mit der ETH, Inspire, der United Grinding Group und Designsensor. Im Projekt wurde ein KI-gestützter «Intelligent Assistant» für Schleifprozesse entwickelt, der eine neuartige Form der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine ermöglicht.Zentrale Motivatoren und Barrieren
Den Teilaspekt des Wissensaustausches zwischen Mensch und KI untersuchte Philipp Renggli in seiner Master-Arbeit in Angewandter Psychologie. Durch einen explorativen Ansatz, der sowohl Literaturrecherche als auch qualitative Interviews umfasste, konnte er die zentralen Motivatoren und Barrieren für die Wissensbereitstellung an eine KI herausarbeiten. Eine beeindruckende Leistung im Rahmen einer Master-Arbeit.Internationale Anerkennung
Die Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW freut sich sehr über diesen Best Paper Award, zumal die jährlich stattfindende AHFE (International Conference on Applied Human Factors and Ergonomics) eines der wichtigsten Foren für angewandte Arbeitswissenschaften weltweit ist. Direktorin Tanja Manser sagt: «Der Preis zeigt, dass unsere angewandte Forschung international führend ist und entsprechende Wertschätzung erfährt. Er betont zudem die bedeutende Rolle der angewandten Psychologie bei der Entwicklung von Mensch-KI-Systemen.»Mehr als nur Technik
Für Projektleiter Toni Wäfler stellt der Award eine Würdigung seiner langjährigen Forschung zur Zusammenarbeit zwischen Mensch und KI dar. Er betont, dass die Gestaltung von KI und deren Implementierung in betriebliche Abläufe nicht nur aus rein technischer Sicht betrachtet werden sollte. «Es ist wichtig zu verstehen, wie KI Menschen unterstützen kann und unter welchen Bedingungen Menschen motiviert sind, mit KI zu kooperieren», sagt Wäfler. «Menschen sollten nicht als Informationsverarbeitungsgeräte betrachtet werden, sondern als individuelle, menschliche Wesen.»Philipp Renggli präsentierte das Paper Ende Juli auf der AHFE 2024 in Nizza.