Mit künstlichen Biomolekülen zum Nanodraht
Zurich - University of Zurich - Die Universität Zürich geht in der Entwicklung auf dem Gebiet der Nanotechnologie neue Wege. Forscher der UZH und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster haben begonnen, bestehende Biomoleküle so zu verändern, dass sie für die Nanotechnologie als Draht oder Magnet einsetzbar werden könnten. Sie haben Biomoleküle gezielt modifiziert und anschliessend die neu entstandene Struktur mittels aufwändiger Verfahren auf ihre Eigenschaften untersucht. Bis zum Nanodraht aus Biomolekülen ist zwar noch ein weiter Weg, aber ein erster wichtiger Schritt ist getan. Das Biomolekül DNS (Desoxyribonukleinsäure), in der Natur verantwortlich für die Speicherung von Erbinformation, wird immer häufiger auch als Baustein in der Nanotechnologie verwendet - völlig unabhängig vom ursprünglichen biologischen Kontext. Die stabilste in der Natur vorkommende Struktur der Doppel-Helix dient dabei als Grundgerüst. Durch gezielte chemische Änderungen und den Einbau von Silber-Ionen in die ursprüngliche Struktur entsteht quasi ein eindimensionaler Draht. Dieser Strang von Silber-Ionen, den man sich wie Perlen an einer Kette vorstellen kann, könnte elektrische Ladungen transportieren und so als molekularer Leiter in kleinsten Schaltkreisen eingesetzt werden.