Sanft, mysteriös und technisch perfekt

- DE - FR- IT
Talent, Geschick und etwas Glück: Das hat es gebraucht, um diesen Moment festzuh
Talent, Geschick und etwas Glück: Das hat es gebraucht, um diesen Moment festzuhalten. Dieses Bild hat die Jury einstimmig Überzeugt und ist der Hauptgewinner des Fotowettbewerbs 2022 der Schweizerischen Vogelwarte. Foto © Mateusz Piesiak
Die Qualität der beim Fotowettbewerb der Schweizerischen Vogelwarte eingereichten Fotos wird immer höher, was die Auswahl der Gewinnerbilder umso schwieriger macht. Der diesjährige Sieger Überzeugte die Jury mit einer technisch perfekten Aufnahme verschiedener Wasservögel in Grauund Weisstönen.

Sempach. - Ein stoisch wirkender Silberreiher inmitten eines turbulenten Möwenschwarms. Das ist das Bild des Hauptgewinners Mateusz Piesiak. Die meisterhafte Aufnahme zeigt mehrere Ebenen von Schärfe und künstlerischer Unschärfe - ein echtes Kunststück. Das wird unter anderem durch den technischen Fortschritt ermöglicht, mit dem immer bessere Fotos aufgenommen werden können, erläutert Martin Wieser, Vertreter von Canon und Mitglied der Jury. Adrian Schmids Rauchschwalbe, die den ersten Platz in der Kategorie «Aktion» belegte, ist ebenfalls eine technische Meisterleistung, die von der Jury als «perfekt» bezeichnet wurde.

Die Naturfotografie ist sehr vielfältig und beinhaltet auch künstlerische und interaktive Aspekte, wie das Bild von Agnieszka Florczyk zeigt, das in der Kategorie «Allgemein» gewonnen hat. Mel Weber, Naturfotografin und Mitglied der Jury, meint dazu: «Es ist wie ein Wimmelbild! Je länger man das Bild betrachtet, desto mehr neue Elemente entdeckt man darin.» Die Jury lobte auch Matt Engelmanns Foto eines Storchenpaares, das den ersten Platz in der Kategorie «Emotion» belegte: Romantische Stimmung, gedämpftes Licht und ein Gefühl der Ruhe. Mit diesen Worten bezeichnete die Jury das künstlerische Bild.


Nicht alle Fotografien zeigen aber diese Sanftheit: Mit der Entscheidung, starke Fotografien - einige zeigen auch den Tod - in der Kategorie «Vogel und Mensch» zu prämieren, möchten die Jurymitglieder auf den mangelnden Respekt hinweisen, den der Mensch in seiner Beziehung zur Natur haben kann. Ist der tote Waldkauz auf dem Foto des Gewinners László Tóth ein düsteres Vorzeichen für das, was unsere Gesellschaft erwartet, wenn wir nicht jetzt etwas für den Erhalt der Artenvielfalt tun?