Gebaut wird fast immer für den Menschen, aber zu oft wird dabei der Mensch vergessen. Das war der Tenor am 4. Schweizer Bauforum, das am Mittwoch, 17. November 2021, als hybride Veranstaltung Bauund Immobilienfachleute in die Suurstoffi nach Rotkreuz oder vor die Bildschirme einlud.
Wenn der Neubau fertig ist, aber alle unzufrieden sind, hat das nicht selten mit dem Prozess der Bauplanung und -durchführung zu tun. Mehrere Vortragende am 4. Schweizer Bauforum zeigten auf, dass menschenzentriertes Bauen nur gelingt, wenn von Anfang an die Bedürfnisse der Betroffenen abgefragt und berücksichtigt werden. ’Zuhören, klären, diskutieren, präsentieren und festlegen’ machte Christine Steiner Bächi von KOS PartnerInnen GmbH als zentrale Punkte aus.
Um heute Wohnungen zu planen, die für die Dauer ihres ganzen Lebenszyklus attraktiv sind, müssen sie mit flexiblen Grundrissen auf die sich verändernden Ansprüche reagieren können, sagte Marie Glaser, Leiterin des Wohnforums der ETH Zürich. Ein Mix aus privat und gemeinschaftlich genutzten Räumen könne diese Anpassung leisten.
Um ein Quartier lebenswert zu gestalten, muss vor allem der öffentliche Raum attraktiv sein, hat Sabrina Contratto, Architektin, Gründerin und Leiterin der CONT’s GmbH, immer wieder festgestellt. Sie plädiert dafür, in sogenannten 10-Minute-Neighbourhoods zu denken: In einem Radius von rund 800 Metern und damit rund zehn Fussminuten wohnen, arbeiten und leben rund 10’000 Menschen. Städte müssten so geplant werden, dass sie in diesem Radius alle Bedürfnisse befriedigen können.
Referate und Bilder vom Schweizer Bauforum 2021