Souverän auf digitaler Welle surfen

Souverän auf digitaler Welle surfen

Kinder und Jugendliche sollen sich sicher in der medialen Welt bewegen können und eine Balance zwischen direkten und medienvermittelten Erfahrungen finden. Alles rund um den altersgerechten Umgang mit Handy, Internet & Co. bot der 1. Nationale Tag der Medienkompetenz am 27. Oktober 2011, für dessen inhaltliche Organisation das ZHAW Departement Angewandte Psychologie besorgt war.

Fast alle Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren in der Schweiz haben ein Mobiltelefon und sind auf sozialen Netzwerken wie Facebook aktiv. Handy und Internet gehören für die Heranwachsenden zum Alltag, wie die James-Studie der ZHAW zeigt. Gleichzeitig fragen sich viele Eltern und Lehrpersonen, wie sich Kinder altersgerecht in der digitalen Welt bewegen sollen und wie sie vor möglichen Gefahren wie Gewalt, Pornografie oder unerwünschten en geschützt werden können.

Macht Facebook süchtig‘ Schützen Internetfilter genügend vor Pornografie? Und unterscheidet sich Cyberbullying von Mobbing’ Solchen Fragestellungen ging der 1. Nationale Tag der Medienkompetenz nach, den der Bund zusammen mit den Medienbranchen am 27. Oktober 2011 in Fribourg durchführte. Darin integriert fand zudem ein nationales Fachforum für Jugendmedienschutz statt. Für die inhaltliche Planung und fachliche Organisation war das ZHAW Departement Angewandte Psychologie verantwortlich.

Auch Digital Natives gezielt schützen

ZHAW-Forscher Daniel Süss, der mit seinem Team untersucht hat, wie Kinder und Jugendliche mit digitalen Medien umgehen, räumte im Hauptreferat mit pauschalen Vorstellungen auf. "Digital Natives sind zwar technisch sehr versiert, jedoch zeigt sich: Je intensiver Heranwachsende digitale Medien nutzen, desto mehr Risiken werden sie ausgesetzt. Deshalb brauchen sie Unterstützung durch Medienkompetenzförderung." Diese computeraffine Gruppe setzt sich aus vorwiegend männlichen Unterhaltungsorientierten sowie Computerfreaks zusammen und macht einen Drittel der Jugendlichen aus.

Es ist aber so, dass diejenigen gut dreissig Prozent der Jugendlichen, die selten online unterwegs sind und in ihrer Freizeit viel unternehmen oder Bücher lesen, ebenfalls beim Umgang mit der medialen Welt unterstützt werden müssen. "Digitale Medien gehören zur heutigen Gesellschaft. Wer daran teilhaben will, kommt nicht um eine Auseinandersetzung herum. Darum bringen auch Verbote nichts", so Süss. "Es braucht deshalb eine massgeschneiderte Förderung der Medienkompetenz für die spezifischen jugendlichen Nutzungsgruppen." Zudem könne diese nicht an eine einzelne Instanz delegiert werden - Lehrpersonen, Eltern, Medienanbieter und weitere Berufsgruppen wie Jugendarbeiter seien gemeinsam gefragt. Sie alle waren am 1. Nationalen Tag der Medienkompetenz dabei und zeigten das breite Spektrum der Medienkompetenzförderung auf.

Links

www.jugendundmedien.ch

James-Studie

FAQ-Medienkompetenz

Forschungsschwerpunkt Psychosoziale Entwicklung & Medien