Die Weltraumsonde Juice der Europäischen Weltraumorganisation ESA ist am 14. April 2023 erfolgreich vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana zu ihrer langen Reise zum Jupiter gestartet. Staatssekretärin Martina Hirayama hat vor Ort die Bedeutung der europäischen Zusammenarbeit im Weltraumbereich unterstrichen, zu der Schweizer Akteure aus der Akademie und Industrie immer wieder relevante Beiträge leisten. Am Rande des Starts von Juice hat Staatssekretärin Hirayama informelle Gespräche mit den Vertretern der ESA sowie den anwesenden Delegationen geführt.
Die Weltraummission Juice (Jupiter Icy Moons Explorer) der ESA will fundamentale Fragen zur Entstehung des Jupiters und seinen Monden klären und deren Umgebung eingehend erforschen. Sie ist eine der Missionen, die im Rahmen des ESA-Wissenschaftsprogramms entwickelt wurden. Dessen Bestrebung ist es, Akteure aus den Mitgliedsstaaten der Organisation an der weltweiten Spitze der Weltraumwissenschaften zu positionieren.
An Bord von Juice befinden sich zehn wissenschaftliche Instrumente. Zu dreien davon hat die Universität Bern wichtige Beiträge beigesteuert. Diese Beiträge wurden über das PRODEX Programm der ESA (PROgramme de Développement d’EXpériences scientifiques) finanziert. Zudem hat das Paul Scherrer Institut zu einem Strahlungsmonitor der Mission beigetragen. Dieser wurde über das ESA Wissenschaftsprogramm finanziert. Neben den Instrumenten gibt es zahlreiche Beiträge der Schweizer Industrie zum Satelliten und der Trägerrakete.
Der Besuch des europäischen Weltraumbahnhofs in Kourou hat es Staatssekretärin Hirayama ermöglicht, vor Ort die Beiträge der Schweiz zur Weltraumsonde Juice, an den unabhängigen Zugang Europas zum Weltraum und zu den europäischen Trägerraketenprogrammen Ariane und Vega hervorzuheben. Der Start bot Staatssekretärin Hirayama auch die Gelegenheit, sich mit den diversen Delegationen aus den ESA-Mitgliedsländern und den Vertretern der ESA über künftige Ambitionen der europäischen Raumfahrt auszutauschen.
Die ESA ist eine unabhängige zwischenstaatliche Organisation, zu deren Gründungsmitgliedern auch die Schweiz gehört. Deutschland präsidiert derzeit den ESA Rat auf Ministerebene. Die Mitgliedstaaten haben an der ESA-Ratssitzung auf Ministerebene im November 2022 die Ambitionen der ESA bestätigt, die Autonomie Europas im Weltraum, die intensivere Nutzung des Weltraums durch Europa und die Schlüsselrolle der ESA und ihrer Programme zu stärken.
Die Schweiz trägt jährlich mit knapp 200 Mio. CHF zum Budget der ESA bei. Diese Investitionen ermöglichen Schweizer Hochschulen und der Schweizer Industrie, sich auf verschiedenen Ebenen an den Raumfahrtmissionen zu beteiligen. Dank dem PRODEX-Programm der ESA können nationale Beiträge für Wissenschaftsmissionen durch Projektteams aus Forschung und Industrie entwickelt und gebaut werden. Die wissenschaftliche Exzellenz und die technischen Innovationen im nationalen Weltraumsektor sowie die enge Zusammenarbeit zwischen Forschungsinstituten und Industrie sind wesentliche Faktoren für Wirtschaftswachstum. Die Schweiz leistet dank ihrer Mitgliedschaft in der ESA und dank ihrer Beteiligung an entsprechenden EU-Programmen einen bedeutenden Beitrag zur europäischen Raumfahrt und verfügt in diesem Sektor über international anerkannte Kompetenzen.
462 96 90
Weltraumsonde Juice der ESA mit Schweizer Know-how unterwegs zum Jupiter
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