Industrie und Umwelt

LocationBrugg, North West Switzerland, Switzerland
CategoryEnvironment
Economics
typeCAS

Auswirkungen des Verbrauchs natürlicher Ressourcen, der Emissionen und von Produkten thematisieren und ressourcenschonende, umweltverträgliche Lösungen für die Industrie aufzeigen.

Industrie spielt eine zentrale Rolle in der Produktion von Gütern, der Schaffung von Arbeitsstellen und der wirtschaftlichen Entwicklung eines Landes. Das Wachstum der Bevölkerung und des Wohlstands führt zu einer weiter steigenden Nachfrage nach Gütern, Infrastruktur und Dienstleistungen. Allerdings basiert die globale Herstellung von Gütern und Dienstleistungen nach wie vor auf einer stetig zunehmenden Nutzung natürlicher Ressourcen, die in Produkte umgewandelt und nach Gebrauch entsorgt werden. Als Folge dieses Wachstums steigen die Emissionen in Luft, Wasser und Boden, und die Abfallmenge nimmt dramatisch zu. Dies führt zu gravierenden Schäden an Umwelt und Mensch, Entscheidend wird deshalb sein, ob es künftig gelingt, eine Verbesserung der globalen Lebensbedingungen mit stark reduziertem Verbrauch natürlicher Ressourcen und einer signifikanten Abnahme schädlicher Emissionen in die Umwelt zu erreichen.

Das CAS Industrie und Umwelt vermittelt Grundlagenkenntnisse bisheriger Massnahmen, Entwicklung und Resultate in Gewässerschutz, Luftreinhaltung und Bodenschutz. Thematisiert werden der Zusammenhang zwischen Schadstoffemissionen und ihren Auswirkungen auf Menschen und Umwelt sowie die wichtigsten Methoden und Massnahmen, um diese negativen Umweltauswirkungen zu reduzieren. Ansätze zur Transformation der linearen in eine zirkulare, nachhaltigere und CO2-neutrale Wirtschaft werden diskutiert wie auch die Herausforderungen, die sich dadurch stellen. Methoden zur Steigerung der Ressourceneffizienz einzelner Unternehmen und industrieller Netzwerke werden vorgestellt und angewendet. Wirtschaftsmodelle, die zu einer zunehmenden Dematerialisierung unserer Gesellschaft führen, wie auch der Ansatz des Eco-Designs unserer Produkte werden auf ihre Stärken und Schwächen hin untersucht.

Das CAS wird ergänzt durch semesterbegleitende Projektarbeiten in Kleingruppen, die sich mit aktuellen Themen zum Programminhalt befassen.

In den letzten Jahrzenten ist es in der Schweiz gelungen, durch geeignete Gewässerschutz- und Luftreinhaltemassnahmen in der Industrie die Emissionen in unsere Gewässer und in die Luft stark zu reduzieren. Diese Erfolge sind unbestritten. Sie werden allerdings durch das Wachstum der produzierten Mengen oder durch neue Problemstoffe und Emissionsquellen teilweise aufgehoben. Eine Rolle spielt zudem auch die Verlagerung der Produktion in Ausland.

Die meisten Eingriffe in den Boden sind irreversibel. Eine Verschmutzung durch industrielle Tätigkeiten ist nur mit sehr grossem Aufwand zu beheben, trotzdem nimmt die Anzahl der verschmutzten Industriestandorte weltweit noch immer stark zu.

Stoffe, die sich über die Luft, das Wasser, den Boden und die Nahrungsketten verbreiten und sich in Pflanzen, Tieren und dem menschlichen Körper anreichern oder durch Berührung über die Haut aufgenommen werden, können zu toxischen Wirkungen bei Menschen und ökotoxischen Wirkungen bei Tier und Pflanzen führen. Im Modul werden Grundlagen zu Toxikologie und Ökotoxikologie vermittelt sowie der Zusammenhang mit Schadstoffgrenzwerten hergestellt.

Inhalte

  • Beschreibung von Boden-, Luft- und Wassersystemen, ihrer Bedeutung und der Schadstoffbelastungen
  • Politischer und rechtlicher Rahmen zum Schutz der Umwelt, Vollzug und Finanzierung von Massnahmen
  • Einführung in die Toxikologie und Ökotoxikologie, Expositionswege und Belastung, Dosis-Wirkungs-Beziehungen, Wirkungen, Mutagenität, Kanzerogenität, Entwicklungstoxizität, Bioakkumulation und Biomagnifikation
  • Festlegung von Grenzwerten aufgrund von Toxikologie- und Ökotoxikologiedaten
  • Präventive und nachgeschaltete technische Massnahmen (End of Pipe) zur Vermeidung und Verringerung von Emissionen in Boden, Luft und Wasser sowie Altlastensanierungen
  • Grenzen technischer Massnahmen, Trends und kommende Herausforderungen z[.]B. Mikroverunreinigung, MIkroplastik

Mit der Steigerung der Ressourceneffizienz in Unternehmen und industriellen Netzwerken lassen sich die Umweltbelastungen aus industriellen Tätigkeiten erheblich reduzieren und oft auch Kosten einsparen.

Cleaner Production (CP) und industrielle Symbiose (IS) sind international etablierte Ansätze, um die Ressourceneffizienz von Produktionsprozessen zu steigern, die Entstehung von Schadstoffen an der Quelle zu verringern oder zu vermeiden und den Aufwand für teure nachgeschaltete Behandlungen von Emissionen und Abfällen (End of Pipe) zu verringern.

In diesem Modul wird die Bedeutung der organisatorischen Voraussetzungen zur Optimierung von Prozessen aufgezeigt. Es werden mögliche Vorgehensweisen zur Optimierung von Prozessen vorgestellt und angewendet sowie Kosten-Nutzen-Aspekte von Massnahmen diskutiert. Das grundlegende technische Verständnis wird anhand eines Überblicks über die besten verfügbaren Technologien (BAT), über Energieformen und Kennzahlen sowie deren Anwendungen in der Industrie vermittelt.

Inhalte

  • Entwicklung von Nachhaltigkeitsstrategien und -zielen in Industrieunternehmen und ihre Umsetzung
  • Steigerungen der Ressourceneffizienz einzelner Unternehmen und industrieller Netzwerke mit Cleaner Production und industrieller Symbiose
  • Stoffflussanalyse auf Unternehmens- und Länderebene
  • Industrie und Energie, Wärme, Kälte und elektrische Energieanwendungen, Energieeffizienz und Kennzahlen
  • Eco-Innovationen in Unternehmen

Das heutige Wirtschaftssystem ist nicht nachhaltig. Weltweit nimmt der Verbrauch von Stoffen, Wasser und Energie massiv zu, bis ins Jahre 2050 wird eine Verdoppelung bis Verdreifachung des Material- Wasser- und Energieverbrauchs gegenüber heute erwartet, abhängig von der weltweiten wirtschaftlichen Entwicklung. Parallel dazu werden die Ressourcen knapper, wachsen die Emissionen in die Umwelt, und die globale Umweltsituation wird sich weiter verschlechtern. Diese Entwicklung wird weltweit vermehrt Umwelt, Gesundheit und Wohlstand gefährden.

In diesem Modul werden die Voraussetzungen und Anforderungen für eine zirkulare, grüne und CO2-neutrale Wirtschaft aufgezeigt und diskutiert. Finanzierungsmodelle und rechtliche Grundlagen werden vorgestellt und erste konkrete Erfahrungen diskutiert und bewertet. Ansätze für eine Dekarbonisierung der Wirtschaft werden betrachtet, und es werden negative und positive Beispiele analysiert, die zur Be- und Entschleunigung von Materialkreisläufen führen. Zudem wird die Wirksamkeit von Eco-Design, unternehmensübergreifender Zusammenarbeit und neuen Geschäftsmodellen zur Dematerialisierung der Wirtschaft diskutiert.

Inhalte

  • Prinzipien und Anforderungen an eine Kreislaufwirtschaft/grüne Wirtschaft
  • Gesetzliche Grundlagen für eine grüne Wirtschaft in der Schweiz
  • Lebenszyklusbetrachtung von Produkten und knappen Rohstoffen
  • Kreislaufführung biologischer und technischer Stoffe und Materialien sowie Eco-Design
  • Chemical Leasing, grüne Chemie, Lieferketten, reverse Logistik
  • Internationale Projekte und Programme, Entwicklungen zur CO2-neutralen Industrie
  • Industrie 4[.]0 und mögliche Auswirkungen auf die Umwelt

Bei Abschluss können die Absolventinnen und Absolventen:

  • Schadstoffemissionen und deren Auswirkungen auf die Umwelt einschätzen und Eintrags-Quellen zuordnen,
  • Massnahmen in den Bereichen Gewässerschutz, Luftreinhaltung und Bodenschutz auswählen und bewerten (unter Berücksichtigung von rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen),
  • grundlegende Methoden zur Verbesserung der Ressourceneffizienz in der Industrie anwenden, z[.]B. Cleaner Production und Eco-Design,
  • Prinzipien der Grünen Wirtschaft und Kreislaufwirtschaft auf ihre Anwendbarkeit prüfen und Implementierungsvorschläge für Betriebe entwerfen,
  • selbstständig betriebliche Umweltschutz-Massnahmen für Betriebe aus verschiedenen Informationsquellen identifizieren und analysieren,
  • im Team eine Synthese von Ansätzen zur Ressourceneffizienz in Industrie und Gewerbe erarbeiten, kritisch bewerten (z[.]B. in Bezug auf Treiber und Barrieren) und überzeugend vertreten.

Dieses CAS-Programm richtet sich an Hochschulabsolvent*innen aller Fachrichtungen oder an Personen mit äquivalenter Qualifikation, die sich für einen modernen Umweltschutz einsetzen möchten.

Aufnahmebedingungen

  • Für das CAS-Programm benötigen Teilnehmende
    - einen Hochschulabschluss (mindestens Bachelordiplom oder durch die Programmleitung als gleichwertig anerkannt) und einschlägige Berufspraxis oder
    - ein Diplom HF (Höhere Fachschule CH) und einschlägige Berufspraxis
  • Teilnehmende ohne deutsche Muttersprache benötigen einen Sprachnachweis mit Level C1 (gemäss GER Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen).
  • Interessierte ohne Hochschulabschluss können über ein Aufnahmeverfahren (sur dossier) zugelassen werden, wenn sie über eine äquivalente Qualifikation verfügen oder sich ihre Befähigung aus einem anderen Nachweis ergibt und sie mindestens 3 Jahre Berufserfahrung in einer dem Weiterbildungsprogramm fachlich entsprechenden oder verwandten Berufsgruppe (oder durch die Programmleitung als gleichwertig anerkannt) mitbringen.

Der CAS Industrie und Umwelt findet alle zwei Jahre statt und dauert jeweils von Februar bis Juli (Programmstart in KW 8).

Das CAS-Programm beinhaltet:

  • 18 Unterrichtstage, jeweils am Freitag
  • eine programmbegleitende Projektarbeit in einer Kleingruppe (2-4 Teilnehmende)
  • die mündliche Abschlussprüfung

 Die Unterrichtsform ist hybrid. Das heisst, am Unterricht kann in Präsenz (FHNW Campus Muttenz) oder online teilgenommen werden.

Die Teilnehmenden schliessen das CAS-Programm mit einer Projektarbeit und einer mündlichen Prüfung ab. Diese Leistungsnachweise werden gemäss der Notenskala des European Credit Transfer System (ECTS) bewertet.

Durchschnittliche Klassengrösse: 30 Teilnehmende

Die Kosten für das CAS-Programm betragen CHF 6’390.- inkl. Projektarbeit und mündliche Abschlussprüfung.

Werden bestätigte Anmeldungen zurückgezogen, der Unterricht nicht angetreten oder die Teilnahme vorzeitig abgebrochen, werden folgende Stornierungskosten in Rechnung gestellt:

  • Abmeldungen bis zehn Wochen vor Veranstaltungsbeginn: CHF 250.-

  • Abmeldungen, die weniger als zehn Wochen vor Programmbeginn erfolgen: CHF 6’390.-

Abmeldungen sind schriftlich an die Administration der Weiterbildung zu richten.


MAS Umwelttechnik und -management

Der CAS Industrie und Umwelt kann als Teil des MAS Umwelttechnik und -management oder als in sich abgeschlossenes Weiterbildungsprogramm absolviert werden.

Hier geht’s zum MAS Umwelttechnik und -management

E-Mail ZGlyay5oZW5nZXZvc3NAZmhudy5jaA== Hochschule für Life Sciences FHNW
Institut für Ecopreneurship
Hofackerstrasse 30
4132 Muttenz

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