Weniger müde und weniger gestresste Partnerinnen
Milo Puhan hat dies geschafft mit einer Studie, die im Jahr 2005 im renommierten «British Medical Journal» BMJ publiziert wurde. Milo Puhan und Otto Brändli von der Zürcher Höhenklinik Wald konnten zeigen, dass regelmässiges Spielen auf dem Instrument der Aborigines gegen krankhaftes Schnarchen wirkt. Die Forscher teilten 25 Patienten mit leichtem Schlafapnoe-Syndrom, die über störendes Schnarchen klagten, nach dem Zufallsprinzip entweder in eine Gruppe, die Didgeridoo spielen oder in eine Kontrollgruppe ein. Nach viermonatigem Spielen waren die Didgeridoo-Spieler am Tag signifikant weniger müde als die Teilnehmer in der Kontrollgruppe. In den Schlafuntersuchungen zeigte sich auch objektiv ein vermindertes Schlafapnoe-Syndrom. Zusätzlich fühlten sich die Partnerinnen und Partner der Studienteilnehmer deutlich weniger in ihrem Schlaf gestört.
Didgeridoo trainiert Muskeln der Atemwege
Bei Patienten mit einem Schlafapnoe-Syndrom sind die Muskeln, welche die oberen Atemwege offen halten, schwächer ausgebildet. Beim Didgeridoo spielen wird genau diese Muskulatur dank der speziellen Atemtechnik stark beansprucht und trainiert, so die Erklärung der Forscher.
Auf die Idee zur dieser Studie hatte die Forscher ein Didgeridoo-Lehrer gebracht, der nach mehrmonatigem Spielen weniger schnarchte und tagsüber weniger müde war. «Unsere Studie hat auch gezeigt, dass man für Beobachtungen im Alltag offen sein sollte, da sich dahinter eine Entdeckung verbergen kann», sagt Milo Puhan. «Der Ig-Nobelpreis belohnt nun unsere Kombination aus Neugier und Risiko.»
Literatur:
Milo A. Puhan, Alex Suarez, Christian Lo Cascio, Alfred Zahn, Markus Heitz, Otto Braendli. Didgeridoo playing as alternative treatment for obstructive sleep apnoea syndrome: randomised controlled trial. BMJ, doi:10.1136/bmj.38705.470590.55 (published 23 December 2005)
ü den Preis
Der Ig-Nobelpreis (Ig steht für «ignoble», d.h. unwürdig, schmachvoll, schändlich) wird für kuriose, aber seriös durchgeführte Forschungsarbeiten vergeben. Er soll fantasievolle Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ehren und zum Lachen und Denken anregen. Vergeben wird der Preis von der in Cambridge (USA) erscheinenden Zeitschrift «Annals of Improbable Research».