Denk’ mal über Winkelried nach: Neues Lehrmittel zu Helden und Mythen

Geschichte muss nicht unbedingt im Schulzimmer oder im Museum vermittelt werden. Auch Erinnerungsstätten oder Denkmale können Lernorte sein. Die Pädagogische Hochschule FHNW hat im Auftrag der Bildungsdirektion des Kantons Nidwalden und des Nidwaldner Museums ein Lehrmittel zum Winkelried-Denkmal entwickelt.

2015 gedenkt die Schweiz gleich mehrerer historischer Ereignisse. Die Eroberung des Aargaus, die Schlachten am Morgarten und von Marignano sind nur einige Beispiele. Diese Ereignisse werden unterschiedlich interpretiert und nicht selten für politische Zwecke instrumentalisiert. Wie sollen Geschichtslehrpersonen mit dieser Tatsache umgehen? Wie können Schülerinnen und Schülern den kritischen Umgang mit Geschichtsbildern erlernen?

Zeitgemässe Denkmalbetrachtung
Hier knüpft das neue Lehrmittel «Denkmal. Also: Denk’ mal!» an. Es behandelt die Entstehungsund Wirkungsgeschichte des Winkelried-Denkmals. Entwickelt wurde es unter der Leitung von Christian Mathis, Professor für Sachunterricht an der Pädagogischen Hochschule FHNW. Im Fokus steht das Arbeiten mit dem Denkmal vor Ort. Dabei beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler unter anderem mit folgenden Fragen: Wer ist hier dargestellt? Wie stehen die Figuren zueinander? Welche Merkmale sind erkennbar? Wie ist der Winkelried-Mythos entstanden? Welche Rolle spielte dieser im jungen Bundesstaat? Und schliesslich: Wer ist heute ein Held?

Durch diese Herangehensweise entsteht eine Verknüpfung von Geschichte mit der Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen. Darüber hinaus erschliesst sich, welche Funktion Helden und Mythen in einer Gesellschaft erfüllen. Das Lehrmittel umfasst Unterrichtsmaterialien für die 5. bis 9. Klasse und ist das Resultat der erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen der Pädagogischen Hochschule FHNW und dem Nidwaldner Museum.

Denkmal als Museumssatellit
Am 4. September wird das Winkelried-Denkmal im Rahmen einer Vernissage als erster Museumssatellit des Nidwaldner Museums lanciert. Museumssatelliten sind Orte ausserhalb des Museums, die sich für eine lebendige Geschichtsvermittlung eignen.

Programm 4. September 2015, 19 Uhr,

Ort: Salzmagazin, Stans ( Ortsplan )

  • Stefan Zollinger, Leiter Amt für Kultur und Nidwaldner Museum: Begrüssung
  • Patrick Meier, Leiter Amt für Volksschule und Sport: Grusswort
  • Christian Mathis, Pädagogische Hochschule FHNW: Einführung ins neue Lehrmittel
  • Übergabe des Lehrmittels an die Nidwaldner Schülerinnen und Schüler
  • Schülerinnen und Schüler erläutern den Anwesenden das Winkelried-Denkmal

Der Anlass ist öffentlich.