Loading Literatur Spektakuläre Meisterwerke der Barockliteratur endlich online

Die Schweizer Literatur des 17. Jahrhunderts gilt zu Unrecht als langweilig. Das Projekt Humanistica Helvetica II der Universität Freiburg bringt nun vergessene, teils spektakuläre Werke dieser Zeit ans Licht. Ein Forschungsteam Übersetzt die lateinischen Texte und macht sie einem breiteren Publikum zugänglich. Am 4. Oktober findet dazu in Freiburg ein internationaler Studientag statt, an dem Forschende wiederentdeckte Literatur des 17. Jahrhunderts vorstellen.

Wer hätte gedacht, dass das 17.Jahrhundert der Schweiz voller literarischer Rebellion steckte? In St. Gallen beispielsweise verteidigte 1629 der mutige Schulrektor David Wetter in seiner Schrift über Komödien» das Theaterspielen gegen heftige theologische Anfeindungen. Oder Johannes Barzaeus, ein Stiftsherr aus Solothurn versuchte in seinen «Schweizerischen Heldenbriefen» (1657) das Land über konfessionelle Gräben hinweg zu vereinen. Solche Texte zeigen, wie damalige Debatten waren und wie aktuell sie heute noch sind.

Bis 2028 wird das Freiburger Forscherteam dutzende solcher Texte auf einer Website zugänglich machen - zweisprachig in Deutsch und Französisch, für Wissenschaftler_innen und Literaturfans gleichermassen.

Lateinische Literatur zu erstaunlich aktuellen Themen

Warum sollten wir uns heute noch für die lateinische Literatur des 17. Jahrhunderts interessieren? Ganz einfach: Diese Werke sind ein Fenster in die Vergangenheit, aber sie sprechen Themen an, die uns auch heute noch beschäftigen - von religiösen Konflikten über politische Identität bis hin zu kulturellen Auseinandersetzungen. Mit ihrem neuen Forschungsprojekt Humanistica Helvetica II öffnet die Universität Freiburg dieses Fenster weit und zeigt, dass Latein keine tote Sprache ist, sondern voller Leben und Dramatik steckt.

Am 4. Oktober 2024 veranstaltet Humanistica Helvetica in Freiburg einen höchst kompetent besetzten Studientag zur neulateinischen Literatur der Schweiz. Forschende aus der Schweiz und dem Ausland werden die neuentdeckten literarischen Schätze des 17. Jahrhunderts vorstellen. Die Teilnahme ist kostenlos und richtet sich an alle, die sich für Geschichte, Literatur oder einfach spannende kulturelle Entdeckungen interessieren.

Über Humanistica Helvetica

Kevin Bovier und Clemens Schlip. Zwischen 2020 und 2024 hat das Team bereits ein umfassendes Online-Archiv lateinischer Texte aus der Deutschschweiz des 16. Jahrhunderts aufgebaut. Jetzt steht das neue, erweiterte Projekt in den Startlöchern: Von 2024 bis 2028 wird die literarische Landschaft des 17. Jahrhunderts erkundet und dabei nicht nur die Deutschschweiz, sondern auch die Romandie und das Tessin miteinbezogen. Das Ziel: Die Vergangenheit lebendig machen und einer zeitgenössischen Leserschaft nahebringen.

https://humanis­tica-helve­tica.unifr.ch