Eine Studie vom Institut für Sportwissenschaft der Universität Bern ist die erste empirische Untersuchung, die aufzeigt, dass Sportunterricht persönlichkeitsbildende Wirkung haben kann. Es müssen dazu aber drei Grundbedingungen erfüllt sein.
Dass Sport und Sportunterricht zur Persönlichkeitsentwicklung beitragen, wird schon lange behauptet – eindeutige wissenschaftliche Belege dazu fehlten aber bisher. Diese Lücke kann nun von der Berner Interventionsstudie Sport (BISS) geschlossen werden. Durchgeführt wurde sie von Achim Conzelmann, Stefan Valkanover und ihrem Team vom Institut für Sportwissenschaft der Universität Bern und Dozierenden der PH Bern.
Die Forschenden haben aufgezeigt, dass das Ziel der Persönlichkeitsentwicklung erreicht werden kann, sofern der Sportunterricht nach gewissen Prinzipien gestaltet wird: Erstens müssen die Lehrpersonen intensiv mit ihren Schülerinnen und Schülern an der Entwicklung der sportlichen Fähigkeiten arbeiten, damit diese schneller, geschickter und spielfreudiger werden. Zweitens müssen die Kinder ihre Fortschritte erfahren und positiv bewerten, das heisst, sie müssen die aktuelle mit der bisherigen Leistung vergleichen und stolz auf ihre Verbesserung sein. Drittens muss diese positive Entwicklung individuell und im Klassenrahmen thematisiert, also reflektiert werden.
Quellenangabe: Achim Conzelmann, Mirko Schmidt, Stefan Valkanover: Persönlichkeitsentwicklung durch Schulsport. Theorie, Empirie und Praxisbausteine der Berner Interventionsstudie Schulsport (BISS), Hans Huber Verlag, 2011. 250 S., 25 Abb., 10 Tab., Kt
ISBN: 978-3-456-84948-5 / E-Book-ISBN: 978-3-456-94948-2