Am 27. Oktober 2020 fand das 25. Treffen des Gemischten Ausschusses in den Bereichen Forschung und Innovation zwischen der Schweiz einerseits und der Europäischen Union (EU) und Euratom andererseits statt. Im Zentrum des Austausches stand die Diskussion der Umsetzung des bestehenden Abkommens zwischen der Schweiz und der EU zu«Horizon 2020», zum Euratom-Programm und zum internationalen Fusionsreaktor ITER.
Aufgrund der Corona-Pandemie wurde das Treffen per Videokonferenz abgehalten. Die Schweizer Delegation informierte darüber, dass sich die quantitative Beteiligung der Schweiz am EU-Rahmenprogramm «Horizon 2020» (2014-2020) seit der vollständigen Assoziierung Anfang 2017 kontinuierlich erholt. Gegenüber der vorangehenden Generation (7. Forschungsrahmenprogramm; 2007-2013) verzeichnet die Schweiz aber insgesamt weiterhin eine geringere Programmbeteiligung. Grund dafür ist die Teilassoziierung der Schweiz an «Horizon 2020» in den Jahren 2014-2016. Dennoch ist die Schweiz in Bezug auf die Anzahl Projektbeteiligungen und -koordinationen der aktivste Nicht-EU-Mitgliedstaat. Dies unterstreicht die hohe Bedeutung der EU-Rahmenprogramme für Forschung und Innovation für die Schweizer F&I-Akteure.
Letztes Treffen im Rahmen von «Horizon 2020»
Weitere Themen des Treffens waren die Initiativen von Horizon 2020 in der digitalen Domäne wie Hochleistungsrechnen und künstliche Intelligenz. Ebenfalls diskutiert wurden die Programmbeteiligungen beim Euratom-Programm und die Fortschritte im Zusammenhang mit dem ITER-Projekt, bei dem die Schweiz und ihre Forschungsinstitutionen in finanzieller und wissenschaftlicher Sicht massgebliche Beiträge liefern. Da «Horizon 2020» Ende dieses Jahres ausläuft, war dies die letzte Zusammenkunft des Gemischten Ausschusses im Rahmen dieser Programmgeneration. Das Nachfolgeprogramm «Horizon Europe» und weitere damit verbundene Programme und Initiativen starten am 1. Januar 2021. Die Schweiz setzt sich für eine nahtlose Weiterführung der Assoziierung daran ein.
Der Gemischte Ausschuss Forschung und Innovation trifft sich einmal pro Jahr, um die Umsetzung des bestehenden Abkommens in diesem Bereich zwischen der Schweiz und der EU zu überwachen. Das Gremium setzt sich aus Vertretungen der Schweiz und der EU-Kommission zusammen. Das Treffen wurde gemeinsam geleitet von Philipp Langer, Leiter EU-Rahmenprogramme (Stufe Deputy Director-General) im Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI), und Signe Ratso, stellvertretende Generaldirektorin in der Generaldirektion für Forschung und Innovation der Europäischen Kommission. Auf Schweizer Seite nahmen neben dem SBFI auch Vertreterinnen und Vertreter der Direktion für Europäische Angelegenheiten, der eidgenössischen Finanzverwaltung und der Schweizer Mission in Brüssel teil.
Die Rahmenprogramme der EU
Die EU-Rahmenprogramme für Forschung und Innovation sind das Hauptinstrument der Europäischen Union zur Förderung von Forschung und Innovation sowie zur Umsetzung von europaweiten Strategien wie der Europäische Forschungsund Innovationsraum. Die Schweiz ist seit 2004 durch das Forschungsabkommen im Rahmen der Bilateralen I und drei Folgeabkommen an die EU-Rahmenprogrammen für Forschung und Innovation assoziiert. Dadurch können Forschende von Schweizer Hochschulen, Unternehmen und anderen Institutionen zusammen mit Forschenden aus der EU an den Projektausschreibungen teilnehmen. Die EU Rahmenprogramme für Forschung und Innovation sind nach dem Schweizerischen Nationalfonds zur zweitwichtigsten öffentliche Förderquelle für die Schweizer Forschende geworden, und zur wichtigsten für die Schweizer Unternehmen.
Treffen des Gemischten Ausschusses Schweiz - EU in den Bereichen Forschung und Innovation
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