Ein Stück Liestal landet auf dem Mars

Ein Stück Liestal landet auf dem Mars

In der Nacht auf Montag, 26. Mai, setzte ein Nanosurf-Instrument mit der Sonde Phoenix auf. Das Basler Insitut für Physik und die Universität Neuenburg bauten mit am Gerät und Elektronik

Begonnen hatte alles 1999, als das auf Mikro- und Nanotechnik spezialisierte Expertenteam der Universität Basel von der Nasa beauftragt wurde, ein Rasterkraftmikroskop (AFM) zu entwickeln, das selbst unter harten Mars-Bedingungen noch funktionstüchtig bleibt. «Bereits im Oktober 2000 konnten wir die georderten sechs Einheiten liefern», erinnert sich Robert Sum. Er ist mit Lukas Holm und Dominik Braendlin Mitbegründer der in Liestal angesiedelten Nanosurf AG, die sich als Spinoff-Firma der Universität Basel – alle drei arbeiteten zuvor in der Gruppe von Prof. Hans-Joachim Güntherodt – auf Entwicklung und Bau von Rasterkraftmikroskopen spezialisiert hat.

Nanosurf lieferte denn auch das Herzstück fürs marstaugliche Rasterkraftmikroskop: den Chip mit den acht Ärmchen, deren nano-kleine Spitzen noch Strukturen von wenigen Atomen Durchmesser und damit auch Hinweise auf Wasser ertasten können. Hans-Rudolf Hidber vom Basler Departement Physik tüftelte die Elektronik aus und das Team um Physikprofessor Urs Staufer, der jetzt an der Uni Neuenburg forscht, setzte die einzelnen Komponenten zusammen. Eigentlich hätte das Schweizer AFM bereits 2001 auf dem Mars landen sollen. Wegen einer Pechsträhne der Nasa kam es zur rund siebenjährigen Verspätung. Diese wurde allerdings genutzt, um neben dem übrigen Phoenix-Instrumentarium auch das AFM noch zu perfektionieren.

Quelle: Basler Zeitung