Grünes Licht für den Flug über den Kilimanjaro

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Glacier on the summit of the Kilimanjaro (Southern Icefields, Tanzania)
Glacier on the summit of the Kilimanjaro (Southern Icefields, Tanzania)

Die tansanischen Behörden geben grünes Licht für die erste Expedition im Heissluftballon über den Kilimanjaro. Wissenschaftler werden vulkanologische und glaziologische Forschungen durchführen.

Zum ersten Mal wird diese Art wissenschaftliche Forschung in einem Heissluftballon durchgeführt. Die Expedition wurde seit über einem Jahr vorbereitet. myScience.ch hat darüber bereichtet. Nun fehlte dem Organisationsteam einzig noch die Bewilligung der tansanischen Behörden. Die Forschungsreise wird zwei Wochen dauern. In den beiden Heissluftballonen werden zwei erfahrene Ballonpiloten, zwei Wissenschaftler, ein Filmemacher und eine Journalistin Platz nehmen.

Neben dem ökologischen Aspekt des Ballons bietet dieses Experiment einen weiteren Vorteil: Die Möglichkeit, sich ganz nahe am Vulkan und seiner Umgebung aufzuhalten, eröffnet den Forschenden die optimalsten Beobachtungsbedingungen. Der höchste Berg Afrikas – Vulkan und Gletscher zugleich – bietet ein faszinierendes Forschungsfeld, in welchem noch viele Facetten unbekannt sind.

Klimaveränderungen verstehen

Das Kilimanjaro-Massiv besteht aus mehreren Eruptionszentren. Mit 5895 Metern bildet Kibo den höchsten Gipfel. Zudem trägt es einen grossen Eisschild, der unter anderem als gigantisches Klimaarchiv dient und dessen Erforschung unabdingbar ist. Noch zu Beginn des letzten Jahrhunderts bedeckten die Gletscher des Kilimanjaro eine Fläche von 12km2; im Jahr 2000 waren es nur noch etwa 2,5 km2. Laut Schätzungen werden diese Gletscher das nächste Jahrhundert nicht mehr erleben. Die Forschungsgruppe wird eine Serie von Analysen durchführen, um primär die Gletscher sowie die vulkanischen Dämpfe des Hauptkraters besser zu verstehen. Zu den vorgesehenen wissenschaftlichen Untersuchungen und Arbeiten gehört, neben der traditionellen Fotografie, auch der Einsatz einer Infrarot-Kamera. Diese wird sowohl interessante Daten zur Glaziologie liefern, wie auch Aussagen über den Zustand und die Aktivität des Vulkans ermöglichen.

CW