Gutes Zeugnis für Schweizer Spitäler

Gutes Zeugnis für Schweizer Spitäler

Im Fokus standen die Fähigkeiten, sich zu verändern sowie Leistungen systematisch zu planen und zu verbessern, was aufgrund des Kostendrucks im Gesundheitswesen immer wichtiger wird. Die Resultate zeigen Lichtblicke, aber auch Handlungsbedarf sowie Unterschiede zwischen den Spitälern auf.

In einer Podiumsveranstaltung an der ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wis-senschaften wurden heute die Ergebnisse der Studie «SpitalPuls 2012» vorgestellt. Die Studie stützt sich einerseits auf internationale Beispiele und Erfahrungen im Spitalwesen. Andererseits wurden Mitarbeitende aus sämtlichen Bereichen von vier Schweizer Spitälern (Kantonsspitäler Frauenfeld und Winterthur, Hirslanden Klinik Aarau, Klinik Barmelweid, AG) befragt. Über 500 ausgefüllte Fragebögen wurden ausgewertet.


Man muss können, wollen und dürfen, um erfolgreich zu sein

Die Studie kommt zum Schluss, dass für ein erfolgreiches Prozessund Changema-nagement insbesondere drei Dimensionen wichtig sind: Erstens muss bei den Mitarbei-tenden das entsprechende Wissen vorhanden sein («Können»). Zweitens ist die Verän-derungsbereitschaft der Mitarbeitenden (intrinsische Motivation oder «Wollen») ent-scheidend. Drittens muss ein organisatorischer Reifegrad vorherrschen, der Veränderungen ermöglicht («Dürfen»). Dieses «Können-Wollen-Dürfen-Modell» wurde für die Studie entwickelt und angewendet. Ergänzend wurde die Leistungserbringung der Spitäler durch Parameter wie Behandlungsqualität und Mitarbeitendenzufriedenheit erfragt.


Gute Voraussetzungen sind vorhanden

Eine positive Erkenntnis der Studie ist die hohe Veränderungsbereitschaft der Spitalmit-arbeitenden («Wollen»), die deutlich über dem Durchschnitt der Schweizer Bevölkerung liegt. Demgegenüber scheint das Know-how («Können») ausbaufähig zu sein. So wurde festgestellt, dass es an spezifischen Fortbildungen in Spitälern mangelt. Durch gezielte Massnahmen, wie z.B. Fortbildungen oder mehr Freiräume für Mitarbeitende, könnten die Vorgesetzten Veränderungen und Optimierungen erfolgreicher initiieren.


Spitäler erbringen insgesamt gute Leistungen

Die Leistung aller untersuchten Spitäler befindet sich nach eigener Beurteilung insgesamt auf eher gutem Niveau. So werden z.B. die Qualität und die Zusammenarbeit zwischen Teams als gut eingeschätzt. Allerdings zeigen sich zwischen den Spitälern deutliche Unterschiede in der Zufriedenheit der Mitarbeitenden. Verbesserungsbedarf wird auch in der Administration gesehen.


Periodische Erhebung der Entwicklung

Die Studie «SpitalPuls» soll alle zwei Jahre wiederholt und auf weitere Spitäler ausgeweitet werden. Dadurch lassen sich Entwicklungen und aktuelle Brennpunkte laufend
erfassen und beurteilen.



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Medienmitteilung SpitalPuls

Studie SpitalPuls