Human Resources und Interne Kommunikation als Treiber von Unternehmenskultur

Human Resources und Interne Kommunikation als Treiber von Unternehmenskultur

Wie können Human Resources und die Interne Kommunikation auf kulturelle Veränderungsprozesse Einfluss nehmen? Dieser Frage geht eine Studie nach. Die Erkenntnisse sollen dazu dienen, das Zusammenspiel zwischen diesen beiden Funktionen zu verbessern und kulturelle Veränderungen bewusster und damit nachhaltiger zu gestalten.

Kulturelle Veränderungen in Unternehmen sollen meist unternehmerisches Denken der Mitarbeitenden, eine verbesserte Zusammenarbeit und Vernetzung sowie die Aufhebung des ,,Gärtli-Denkens" fördern. Doch kann die Kultur eines Unternehmens bewusst verändert werden? Die Antwort auf diese Frage wird kontrovers diskutiert und die Meinungen gehen auseinander. Studien zeigen, dass drei von vier Veränderungsprojekten in Unternehmen scheitern, weil die Firmenkultur nicht angepasst werden kann. Zudem konnte mehrfach nachgewissen werden, dass weiche Faktoren wie z.B. die Firmenkultur den Geschäftserfolg massgeblich beeinflusst.

Human Resources und Interne Kommunikation mit direkten Einflussmöglichkeiten

Eine Masterarbeit der ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften zeigt, dass Veränderungen an einer bestehenden Unternehmenskultur bei den involvierten Menschen und gleichzeitig an den Strukturen einer Organisation ansetzen sollen. Die Masterabsolventin am Departement Angewandte Psychologie Claudia Loosli untersuchte in einer qualitativen Studie die Einflussmöglichkeiten von Human Resources und Interner Kommunikation auf den kulturellen Wandel in Organisationen. Dazu te sie Führungspersonen aus dem Human Resources und der Internen Kommunikation in Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen. "Weil sowohl Human Resources als auch die Interne Kommunikation auf die Zielgruppe Mitarbeitende fokussieren, liegt hier ihr grösster Hebel, um kulturellen Wandel zu initiieren", erläutert die ZHAW-Absolventin. "Beide werden oft als Thementräger und Treiber eines kulturellen Wandels angesehen". Human Resources und Interne Kommunikation hätten somit direkten Einfluss auf die Beziehungsgestaltung und die Art der Kommunikation. Die Masterarbeit zeigt zudem die zentrale Bedeutung des Umgangs mit Problemfeldern in den bestehenden Rahmenbedingungen auf. Da Rahmenbedingungen vorgegeben sind, können sie nicht direkt beeinflusst werden. Sie stehen allerdings in starker Wechselbeziehung zu den anderen Bereichen und sind demnach indirekt beeinflussbar.

38 Masterdiplome in Angewandter Psychologie vergeben

Claudia Loosli ist eine von 30 Absolventinnen und Absolventen, die ihr konsekutives Masterstudium in Angewandter Psychologie am Departement Angewandte Psychologie der ZHAW diesen Sommer erfolgreich abgeschlossen haben. Am 26. September 2013 erhielten sie ihre Masterdiplome im Rahmen der Diplomfeier in der Eglise réformée française in Zürich. Bereits im Februar 2013 durften acht Absolventinnen und Absolventen ihr Masterdiplom in Empfang nehmen. Alle absolvierten ihr Studium in einer der drei Vertiefungsrichtungen Arbeitsund Organisationspsychologie, Entwicklungsund Persönlichkeitspsychologie oder Klinische Psychologie. Dies berechtigt die hochqualifizierten Fachleute, den gesetzlich geschützten Titel Psychologe/Psychologin Master of Science (MSc) ZFH in Angewandter Psychologie zu führen.

Auszeichnungen des Schweizerischen Berufsverbandes für Angewandte Psychologie SBAP

Die Arbeit ,,Wie beeinflussen Human Resources und Interne Kommunikation kulturelle Veränderungen?" von Claudia Loosli wurde als herausragende Masterarbeit in der Vertiefungsrichtung Arbeitsund Organisations-psychologie vom Schweizerischen Berufsverband für Angewandte Psychologie SBAP. ausgezeichnet. Zwei weitere Masterarbeiten sind ebenfalls prämiert worden: Martin Fleckensteins und Marlis Heers gemeinsame Arbeit ,,Der Sucht begegnen - Sicherheit durch Haltung" zur Wirksamkeitsüberprüfung eines neuen Kurzinterventionsprogrammes in der Vertiefung Klinische Psychologie sowie die Arbeit ,,Das Baghira-Gruppentraining" von Marius van der Weijden. Seine Arbeit in der Vertiefung Entwicklungspsychologie behandelt die Wirkungsund Prozessevaluation sowie Auswertung des Trainings für Kinder, die Symptome einer Störung mit oppositionellem Trotzverhalten bzw. Störung des Sozialverhaltens zeigen.

Alle Masterarbeiten sind ab sofort als PDF verfügbar: www.psychologie.zhaw.ch­/arbeiten.