Im Jahr 2015 hat die Schweiz mehr als 22 Milliarden Franken für Forschung und Entwicklung (F+E) aufgewendet, was gegenüber der letzten Erhebung von 2012 einem Anstieg von 10,5 Prozent entspricht. Vor allem Unternehmen (71%) und Hochschulen (27%) führten F+E-Aktivitäten durch, an denen knapp 125’000 Personen beteiligt waren. Im internationalen Vergleich ist die Schweiz punkto F+E-Intensität sehr gut aufgestellt. Dies sind die wichtigsten Ergebnisse des Bundesamtes für Statistik (BFS) zum Thema F+E.
Die Aufwendungen für in der Schweiz durchgeführte Forschungsaktivitäten beliefen sich im Jahr 2015 auf 22,1 Milliarden Franken und erreichten damit einen Rekordstand. Gegenüber der letzten Erhebung von 2012 entspricht dies einem Anstieg von 10,5 Prozent. Vor dem Hintergrund des turbulenten wirtschaftlichen und geldpolitischen Umfelds ist eine Erhöhung in diesem Ausmass erstaunlich. Die Aufhebung des Mindestkurses des Schweizer Frankens durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) zu Beginn des Jahres 2015 hatte eine starke Aufwertung des Schweizer Frankens zur Folge. Trotz der schwierigen Konjunkturlage nahmen die F+E-Aufwendungen im Zeitraum 2012-2015 deutlich stärker zu als die am Bruttoinlandprodukt (BIP) gemessene Gesamtwirtschaft.
F+E-Wachstumsrate an Hochschulen liegt über dem nationalen Mittel
In Geldwert gemessen sind die Unternehmen nach wie vor die wichtigsten Forschungsakteure in der Schweiz (71% der gesamten F+E-Aufwendungen). An zweiter Stelle folgen die Hochschulen, deren F+E-Wachstumsrate über dem nationalen Mittel liegt. Aufgrund dieses seit den 2000er-Jahren zu beobachtenden kräftigen Wachstums erhöht sich der Anteil der Hochschulen an F+E konstant: Während im Jahr 2000 noch 23 Prozent der Intramuros-F+E-Aufwendungen auf die Hochschulen entfielen, waren es 2015 bereits 27 Prozent.
Die Schweiz weist eine hohe F+E-Intensität auf
Die im Vergleich zum BIP-Wachstum überproportionale Zunahme der F+E-Aufwendungen führt dazu, dass die bereits hohe F+E-Intensität der Schweizer Wirtschaft weiter steigt. Die F+E-Aufwendungen der Schweiz machen 3,4 Prozent des BIP aus. Damit zählt die Schweiz im Bereich F+E zu den Spitzenreitern der OECD-Länder. Sie belegt zurzeit hinter Israel, Südkorea und Japan den vierten Rang.
Grundlagenforschung gewinnt zunehmend an Bedeutung
Die Grundlagenforschung verzeichnete zwischen 2012 und 2015 einen Zuwachs von 44 Prozent und wuchs somit viermal so stark wie die gesamten F+E-Aufwendungen. Hauptverantwortlich für diesen kräftigen Anstieg ist die Privatwirtschaft, die in der Regel wenig Mittel für diesen Forschungstyp aufwendet, seit einigen Jahren aber wieder vermehrt in die Grundlagenforschung investiert. Bereits im Jahr 2012 nahmen in diesem Sektor die F+E-Aufwendungen für die Grundlagenforschung überdurchschnittlich stark zu. Bis 2015 beschleunigte sich diese Entwicklung: Die von Unternehmen getätigten Aufwendungen für die Grundlagenforschung haben sich in drei Jahren mehr als verdoppelt.
F+E-Personal nimmt zu, doch der Frauenanteil geht zurück
Parallel zur Zunahme der für die Durchführung von F+E-Aktivitäten investierten Mittel wurden immer mehr Personen im Bereich F+E beschäftigt. Der F+E-Personalbestand in Vollzeitäquivalenten (VZÄ) entwickelte sich analog zu den F+E-Aufwendungen und stieg um 7,9 Prozent.
Der Frauenanteil am F+E-Personal nahm in absoluten Zahlen zu. Relativ betrachtet zeigte sich jedoch ein anderes Bild: Beim F+E-Personal ist die Zahl der Frauen deutlich langsamer angestiegen als die Zahl der Männer. Daraus resultierte ein Rückgang des Frauenanteils am F+E-Personal (2012: 35%; 2015: 34%), nachdem dieser Anteil zuvor über viele Jahre hinweg gestiegen war (Frauenanteil 2000: 28%).