Grönland: Wegen des Klimawandels gelangt mehr Schmelzwasser ins Meer
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Ein internationales Forscherteam, darunter Horst Machguth von der Universität Freiburg, hat aufgezeigt, dass der Klimawandel die Bildung und das Wachstum von Eisplatten begünstigt, die sich im Eisschild einnisten und verhindern, dass das Schneeschmelzwasser darin versickern kann. Dadurch verstärkt sich der Wasserabfluss, was längerfristig den Anstieg des Meeresspiegels zu beschleunigen droht. Ihre Beobachtungen wurden in der renommierten Fachzeitschrift Nature veröffentlicht. Dieses Phänomen gewinnt in Grönland zusehends an Bedeutung: Es gibt immer mehr massive undurchlässige Eisplatten im Innern des Eisschilds. Dies führt dazu, dass das Eisschild an Porosität einbüsst und das Schmelzwasser nicht mehr absorbieren kann, sodass dieses ins Meer abfliesst. Laut einer unter Leitung der Universität von Boulder ausgeführten Studie, an welcher die Universität Freiburg beteiligt war, könnte das grönländische Schmelzwasser bis im Jahr 2100 einen Anstieg des Meeresspiegels von 74 mm verursachen. Heute ist gemäss den Wissenschaftlern weniger als 1mm des globalen Anstiegs des Meeresspiegels auf diese Eisplatten zurückzuführen; dies könnte sich allerdings mit fortschreitendem Klimawandel ändern.