Jodeln im Kopf: Wie Melodien im Gedächtnis bleiben
Erfahrene Jodlerinnen und Jodler in der Region rund um den Alpstein verfügen über ein beeindruckendes Repertoire an Melodien, die sie klar unterscheiden, einzeln benennen und jederzeit abrufen können. Wie schaffen sie das? Dieser Frage gingen Forschende der Hochschule Luzern in einer musikkognitiven Studie in Zusammenarbeit mit dem ROOTHUUS GONTEN nach. Schölleschötte, Alpfahrt, Sennenball 1926 in Wasserauen. (Quelle: Roothuus Gonten) Buchcover 'Jodeln im Kopf: Erkenntnisse einer musikkognitiven Untersuchung im Alpsteingebiet'. (Foto: Chronos Verlag) Eine der frühesten notierten Jodelmelodien der Region: Kuhreien aus dem Liederbuch der Maria Josepha Barbara Brogerin, 1730. (Quelle: Originaldokument im Roothuus Gonten) Roothuus Gonten, Zentrum für Appenzeller und Toggenburger Volksmusik. (Foto: Roothuus Gonten) Ob Appenzell Innerrhoder «Rugguusseli», Appenzell Ausserrhoder «Zäuerli» oder Toggenburger «Naturjodel» - in der Region rund um den Alpstein hat Jodeln eine lange Tradition. Typisch für diese Tradition, die mehrheitlich mündlich gelernt und weitervermittelt wird, ist der mehrstimmige Jodelgesang. Das Roothuus Gonten, Zentrum für Appenzeller und Toggenburger Volksmusik, besitzt eine eindrückliche Sammlung davon: «Mit Notenblättern zu über 1-400 Naturjodel respektive 3'500 Naturjodelteilen, teilweise inklusive Tondokumenten, haben wir die grösste derartige Sammlung der Schweiz», sagt Geschäftsführerin Barbara Betschart. Wie gelingt es Jodlerinnen und Jodlern, sich eine Fülle an Jodelmelodien zu merken?