ABB-Technologie hilft in Singapurs erster dualer Entsalzungsanlage, die Wasserknappheit in der Region zu bekämpfen

Tägliche Produktion von bis zu 30 Millionen Litern frischem Trinkwasser - das entspricht 45 olympischen Schwimmbecken-.

Im Weltwasserentwicklungsbericht der Vereinten Nationen wurde kürzlich festgestellt, dass bis 2050 fast sechs Milliarden Menschen unter Wasserknappheit leiden werden. So ist es an der Zeit, die Aufmerksamkeit auf die globale Wasserkrise zu lenken, mit der Städte auf der ganzen Welt konfrontiert sind, die mit einer steigenden Wassernachfrage, einer Verringerung der Wasserressourcen und einer zunehmenden Wasserverschmutzung zu kämpfen haben. Auch eingedenk des enormen Wachstums der Weltbevölkerung, die bis 2050 voraussichtlich 9,7 Milliarden Menschen erreichen wird.

Singapur nutzt die Entsalzung als Teil der Lösung für sein Wasserversorgungsproblem, um genügend sauberes Trinkwasser für seine ständig wachsende Bevölkerung von derzeit 5,5 Millionen Menschen bereitzustellen. Obwohl der Inselstaat von Wasser umgeben ist, war es schon immer eine Herausforderung, über genügend Trinkwasser zu verfügen. Derzeit liegt der Trinkwasserbedarf bei rund zwei Milliarden Liter pro Tag. Die Keppel Marina East Desalination Plant (KMEDP) ist der jüngste Schritt Singapurs, fortschrittliche Technologien einzusetzen, um das Problem der Wasserversorgung zu lösen.

Die KMEDP, die im Juni 2021 in Betrieb genommen wurde, ist eine der modernsten Entsalzungsanlagen der Welt und eine der ersten Anlagen mit zwei Betriebsarten. Die Anlage wird täglich 135 Millionen Liter sauberes Wasser produzieren, was ausreicht, um 45 Schwimmbecken von olympischer Grösse zu füllen und 7 Prozent des täglichen Wasserbedarfs Singapurs zu decken. Die Anlage wurde auch insofern nachhaltig konzipiert, als die Aufbereitungsanlage unterirdisch liegt, wodurch 20-000 Quadratmeter Grünfläche auf den Dächern und Erholungsflächen für die Gemeinde frei werden.

Das Trinkwasser in Singapur stammt aus vier Quellen: aus Wasserreservoirs, aus importiertem Wasser aus Malaysia, aus ultra-sauberem, hochwertigem wiederaufbereitetem Wasser (in Singapur als NEWater bezeichnet) und aus entsalztem Wasser. Die Entsalzung spielt daher eine strategische Rolle in Singapurs Vision einer diversifizierten und nachhaltigen Wasserversorgung und soll bis 2060 bis zu 30 Prozent des Wasserbedarfs decken. Die Entsalzung ist jedoch ein energieintensiver Prozess, so dass eine moderne Methode zur Steigerung der Effizienz und Nachhaltigkeit erforderlich ist.

Die KMEDP, die im Stadtteil Marina East in Singapur liegt und etwa doppelt so gross wie ein Fußballfeld ist, kann in Trockenzeiten Wasser aus dem umliegenden Meer entnehmen oder in regenreichen Zeiten Wasser aus dem Marina Reservoir aufbereiten. Dank der beiden Entnahmestellen der Anlage kann bei niedrigem Wasserstand im Stausee Meerwasser zur Entsalzung in die Anlage gepumpt werden. Bei hohem Wasserstand im Stausee kann die Anlage Wasser aus dem Stausee aufbereiten. Die Möglichkeit, auf die Aufbereitung von Stauseewasser umzuschalten, führt zu einer effektiveren Wassernutzung, betrieblicher Flexibilität und optimierten Betriebskosten, da die Aufbereitung von Stauseewasser nur ein Drittel der für die Meerwasserentsalzung erforderlichen Energie verbraucht.

Die Anlage wird mit einer Vielzahl von Spitzentechnologien von ABB betrieben, darunter Automatisierungsund Leitsysteme sowie Messgeräte und Wasseranalysegeräte. Die von ABB gelieferten energieeffizienten Motoren, drehzahlvariablen Antriebe und Schaltanlagen sowie die auf Effizienzsteigerung ausgerichtete Prozessoptimierung könnten den Stromverbrauch um bis zu 40 Prozent senken. In der Anlage wird auch eine Reihe von intelligenten Sensoren und Wasserüberwachungsgeräten eingesetzt.

Die werksweiten Leitsysteme von KMEDP sind in einem ABB Ability System 800xA vereint, einer benutzerfreundlichen digitalen Plattform, die den Ingenieuren einen umfassenden Überblick und eine präzise Steuerung von einer zentralen Kommandozentrale aus ermöglicht. Die intelligente und integrierte Lösung ermöglicht eine Vereinheitlichung der Verfahren und trägt zur Verbesserung der Qualität der Betriebsabläufe bei. Die Daten werden nahtlos von den Feldinstrumenten zur Analyse und Diagnose an das Kontrollsystem Übertragen.