Das Imperium schlägt zurück
In den letzten Jahren haben nationalistische Politiker Territorien beansprucht, die den Glanz eines alten Imperiums wiederherstellen sollen. Lars-Erik Cederman geht deshalb davon aus, dass rückwärtsgewandter Nationalismus die geopolitische Stabilität bedroht. Der Imperialismus gilt als ein längst überholtes Prinzip. Dennoch scheinen populistische Nationalisten in den letzten Jahren eine starke Sehnsucht nach der imperialen Vergangenheit ihrer Staaten zu haben. Der russische Präsident Wladimir Putin betrachtet den Zusammenbruch der Sowjetunion als eine der grössten Katastrophen des 20. Jahrhunderts und hat mit der Annexion der Krim im Jahr 2014 begonnen, verlorenes Territorium zurückzufordern. In ähnlicher Weise hängt der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan einer grösseren, imperialen osmanischen Vergangenheit nach und zeigt Interesse an Expansion, die Nordzypern und syrische Grenzregionen einschliesst.