Dritter Bericht zu nichtionisierender Strahlung: Die Belastung bleibt unter dem Grenzwert

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Bern, 17.10.2024 - Der dritte Bericht zum Monitoring der nichtionisierenden Strahlung in der Schweiz liegt vor. Die Ergebnisse zeigen, dass die Bevölkerung insgesamt gering mit Strahlung belastet ist und der Gesundheitsschutz gewährleistet ist.

Mobilfunkantennen und -telefone, Rundfunksender, drahtlose Computernetzwerke (WLAN) und andere Funkanwendungen, aber auch Stromund Fahrleitungen oder elektrische Haushaltsgeräte verursachen nichtionisierende Strahlung (NIS). Um eine nationale Übersicht über die Strahlenbelastung zu erhalten, betreibt der Bund seit 2021 ein umfangreiches Monitoring.

Mit dem dritten Bericht liegen nun zum ersten Mal schweizweit Resultate für alle typischen Aufenthaltsorte der Bevölkerung vor. Zusätzlich gibt es erstmals Messungen, die am selben Ort wiederholt wurden, und daher einen zeitlichen Vergleich zwischen 2021 und 2023 erlauben. Weiter kamen zusätzliche Messungen in Wohnungen dazu, und erstmals sind auch Ergebnisse von fest installierten Messstationen verfügbar (siehe Kasten).

Der Gesundheitsschutz bleibt gewährleistet

Wie bereits in den ersten zwei Berichten zeigen auch die Ergebnisse der dritten Erhebung, dass die Bevölkerung insgesamt gering belastet und der Gesundheitsschutz gewährleistet ist. An Orten, an denen sich Menschen üblicherweise aufhalten, liegen die Belastungen mit nichtionisierender Strahlung klar unterhalb des Immissionsgrenzwerts.

Die höchsten Werte wurden an Flughäfen, Bahnhöfen und Tramhaltestellen gemessen, wo sich besonders viele Nutzerinnen und Nutzer von Mobilgeräten aufhalten. Wobei auch diese Höchstwerte immer noch klar unter den Immissionsgrenzwerten liegen. Die tiefsten Werte wurden in Naturgebieten verzeichnet. Auch in Schulen ist die Belastung tief, und die gemessenen Werte sind ähnlich wie in anderen internationalen Studien. Der erste Vergleich zwischen 2021 und 2023 hat gezeigt, dass an Orten mit starker Mobilfunknutzung die Exposition leicht zugenommen hat, während in ländlichen Gebieten und Orten mit geringerer Nutzung keine nennenswerte Veränderung stattfand. Diese leichte Zunahme der Exposition zwischen 2021 und 2023 steht hauptsächlich im Zusammenhang mit der 5G Nutzung.

In Privatwohnungen ist die Strahlenbelastung grundsätzlich tief und im Allgemeinen leicht tiefer als in Aussenbereichen. Innenraumquellen wie WLAN oder Schnurlostelefone (DECT) können in Wohnungen massgeblich zur Belastung beitragen. Die fest installierten Messstationen zeigten, dass die Belastung durch Mobilfunkstrahlung in der Nacht tiefer ist als am Tag. Die höchsten Belastungen treten über Mittag und in den Abendstunden auf, wenn besonders viele Leute Mobilfunk nutzen. Der nächste Bericht - der 2025 publiziert wird - wird einen aussagekräftigeren Vergleich diesen Daten erlauben.

Innovatives Messkonzept
Das Projektkonsortium SwissNIS setzt für das Monitoring der nichtionisierenden Strahlung auf ein innovatives Messkonzept mit drei verschiedenen Messmethoden. Mit mobilen Messgeräten in einem Mess-Rucksack werden so genannte Routenmessungen durchgeführt. Abgedeckt werden so öffentliche Aufenthaltsbereiche und der öffentliche Verkehr. Es kommen Messgeräte für hochfrequente Strahlung, wie bspw. Mobilfunk oder WLAN, und auch solche für niederfrequente Felder, etwa von Hochspannungsleitungen, zum Einsatz. In privaten Innenräumen werden so genannte Spotmessungen durchgeführt, die aus mobilen Messungen in der ganzen Wohnung und einer 24h-Messung im Schlafzimmer bestehen. Schliesslich erfolgen noch stationäre Dauermessungen mit ortsfesten Messstationen. Mit diesem Konzept wird in rund 70 Gemeinden, verteilt über die ganze Schweiz, die Strahlung gemessen.