Eawag Spin-off Aquatox Solutions am WEF 2020

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Kristin Schirmer erklärt Bundesrat Guy Parmelin wie Kiemenzellen der Regenbogenf
Kristin Schirmer erklärt Bundesrat Guy Parmelin wie Kiemenzellen der Regenbogenforelle im Fischzelllinientest eingesetzt werden und dass so Versuche an Fischen ersetzt werden können. (Foto: Mallaun Photography)

Auch in diesem Jahr folgten rund 60 Gäste aus Schweizer Politik, Wirtschaft und Behörden der Einladung des ETH-Bereichs nach Davos. Im Rahmen des World Economic Forum lernten so unter anderem Bundesrat Guy Parmelin und Staatsekretärin Martina Hirayama die innovativen Unternehmen des ETH-Bereichs während eines Rundgangs am Standort des SLF kennen.

Die Eawag war mit ihrem 2016 gestarteten Spin-off «aQuatox-Solutions» vor Ort. CEO Stephan Fischer zeigte dabei nicht nur die unglaublich erfolgreiche Gründungsgeschichte des Unternehmens auf, sondern erklärte den interessierten Gästen auch, was sein Jungunternehmen im Angebot hat. Aquatox Solutions bietet tierfreie, alternative Testmethoden mit Fischzellen und -eiern an, die konventionellen Verfahren zur Umweltgefahreneinschätzung in punkto Aussagekraft, Präzision und Effizienz überlegen sind. Dazu berät die Firma mittlerweile zahlreiche Unternehmen und kooperiert mit verschiedensten Behörden.

Warum es diese Alternativen braucht, erklärten dann auch Kristin Schirmer und Melanie Fischer von der Eawag Abteilung Umwelttoxikologie und Partnerinnen bei Aquatox Solutions. «Bevor Chemikalien auf den Markt kommen oder um deren Giftigkeit in der Umwelt zu bestimmen, durchlaufen sie zum Schutz von Mensch und Umwelt eine Risikobewertung. Bis dato werden dafür weltweit jährlich millionenfach lebende Fische eingesetzt, die dabei qualvoll sterben», erläuterte Kristin Schirmer. «Wir von der Eawag haben uns schon vor Jahren gesagt, das muss nicht sein und haben eine Alternative entwickelt, bei der Kiemenzelllinien statt lebender Tiere getestet werden», unterstrich die Eawag-Forscherin weiter. «Unser Verfahren bietet die gleichen verlässlichen Resultate, jedoch sehr viel schneller, kostengünstiger und mit deutlich weniger Aufwand», präzisierte Stephan Fischer.

Nicht nur das Beispiel Aquatox Solutions zeigte den Teilnehmenden eindrücklich, wie Grundlagenforschung erfolgreich in die Praxis übertragen werden kann. Auch die anderen Jungunternehmen bewiesen, dass die Forschungserkenntnisse aller Institutionen des ETH-Bereichs für Wirtschaft und Gesellschaft nutzbar gemacht werden.