Die Universität Zürich (UZH) ist heute auf verschiedene Standorte und viele Liegenschaften in der Stadt verteilt. Durch die Distanz und die teilweise nicht mehr zeitgemässe Infrastruktur gestaltet sich der universitäre Betrieb zunehmend ineffizient. Mit dem Neubau FORUM UZH im Jahr 2027 will die UZH einen Schritt in Richtung räumliche und technologische Erneuerung machen. Gemäss der ’Zwei-Standorte-Strategie’ werden die Forschungsbereiche der UZH künftig nach inhaltlichen Schwerpunkten gegliedert und an den Standorten Zentrum und Irchel konzentriert.
Wissen und Stadt
’Der wissenschaftliche Austausch sowie der Dialog mit der öffentlichkeit werden ausserordentlich von diesem Kollegiengebäude des 21. Jahrhunderts profitieren’, erklärt Michael Hengartner, Rektor der UZH. ’Der Erfolg der UZH gründet sehr stark auf ihrer Verankerung in der Gesellschaft. Mit seiner Verortung am Puls des städtischen Lebens schafft das FORUM UZH die Grundvoraussetzung dafür, dass sich neues Wissen in vielseitigen wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Netzwerken herausbildet und an die Gesellschaft weitergegeben wird.’Das Bildungsund Forschungszentrum soll an der Einmündung der Gloriastrasse in die Rämistrasse erstellt werden. Es wird eine grosse Bibliothek enthalten, Räume für die Lehre, Sportmöglichkeiten, eine Mensa und öffentliche Nutzungen. Zudem werden die Rechtswissenschaft, die Wirtschaftswissenschaften und die Neuen Sprachwissenschaften einziehen. Das FORUM UZH wird geschaffen für 6500 Studierende und 1100 Mitarbeitende und bietet rund 700 Arbeitsplätze für Studierende.
Das neue Bildungsund Forschungszentrum
Der Neubau von Herzog & de Meuron orientiert sich an den umliegenden Bauten der Universität und der ETH: Diese stehen von der Strasse zurückversetzt, reagieren mit Sockeln und Terrassen auf die topographischen Gegebenheiten entlang der Rämistrasse und charakterisieren sich durch grosszügige zentrale Hallen. Das FORUM UZH greift diese stadtund innenräumlichen Typologien in zeitgenössischer Anwendung auf.Der Sockel des FORUM UZH fügt sich terrassenartig in den Hang ein. Diese Plateaus verbinden fliessend die Innenund Aussenräume und werden zu Begegnungsorten für Studierende, Forschende und die Bevölkerung. Der Sockel dient primär der Lehre. Er erschliesst 9 Hörsäle mit insgesamt 4000 Plätzen, Seminarräume für verschiedene Lehrformate, ein Café, Läden sowie 5 Turnhallen und andere Sporträumlichkeiten für Studierende, Kantonsschüler und Quartierbevölkerung.
Ein zentraler Platz im Hochschulgebiet
über dem Sockel ’schwebt’ ein Solitär für die Forschung. Geformt als Trapezkörper beherbergt er primär Büros und Seminarräume sowie die Bibliothek mit doppelgeschossigem Lesesaal und einer Lernlandschaft mit Ausblick zum UZH-Hauptgebäude. Dieser Bau ist weit von der Strasse zurückversetzt, so dass auf dem Sockel ein zentraler Platz im Hochschulgebiet entsteht.Herzog & de Meuron erklären dazu: ’Erst das Anheben eines grossen Teils des Raumprogramms in einen schwebenden Baukörper erlaubte es uns, gleichzeitig Tageslicht in den terrassierten Sockel zu bringen und den öffentlichen Raum zu schaffen, den wir suchten. Mit seiner hohen Aufenthaltsqualität und den vielen Bäumen werden der grosse Platz vor dem Neubau, aber auch das Forum selbst zu einem neuen Brennpunkt des universitären und urbanen Lebens.’
Das Herzstück des Neubaus ist die grosse zentrale Halle, das ’Forum’. Es ist Aufenthalts-, Begegnungs-, Arbeitsund Veranstaltungsraum. Dieser ’akademische Marktplatz’ verbindet den Trapezkörper und den Sockel über fünf Geschosse hinweg und setzt sich im Aussenbereich als Garten fort.
Wettbewerbsausstellung:
Sämtliche Arbeiten des Projektwettbewerbs FORUM UZH sind ab 9. Januar 2019, bis Donnerstagmittag, 24. Januar 2019, im Lichthof des Hauptgebäudes der Universität Zürich zu sehen.öffnungszeiten: Montag bis Freitag 7 bis 22 Uhr, Samstag 7 bis 13.30 Uhr.
Einladung zur öffentlichen Vernissage:
9. Januar 2019, 19.00 Uhr
KOH-B-10, UZH Hauptgebäude, Rämistrasse 71
Mit Michael Hengartner, Rektor, François Chapuis, Direktor Immobilien und Betrieb und Christine Binswanger, Senior Partner, Herzog & de Meuron