Empowerment, Gleichberechtigung und Inklusion: Frauen in Entscheidungssystemen

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Blick in die «Fabrikhalle» des World Trade Institute der Universität Bern. © Wor
Blick in die «Fabrikhalle» des World Trade Institute der Universität Bern. © World Trade Institute, University of Bern

Am Freitag, 23. Februar 2024 veranstaltet das World Trade Institute (WTI) der Universität Bern eine internationale Konferenz zum Thema wirtschaftliches Empowerment von Frauen. 16 internationale Expertinnen diskutieren und arbeiten gemeinsam an einer entsprechenden Empfehlung des Ausschusses gegen Frauendiskriminierung der Vereinten Nationen. Die Universität Bern ist die erste Schweizer Universität, die sich aktiv an diesem Prozess beteiligt.

Obwohl Frauen über 30 Prozent des weltweiten Reichtums besitzen, gibt es in allen Wirtschaftssektoren, sowohl in Entwicklungsländern als auch in Industrienationen wie der Schweiz, nach wie vor Hindernisse und Ungleichheiten. Die gleichberechtigte Vertretung von Frauen in Entscheidungsprozessen ist von zentraler Bedeutung, um die wirtschaftliche Stärkung von Frauen zu erreichen. Im Februar 2023 beschloss das Committee on the Elimination of Discrimination against Women (CEDAW) der Vereinten Nationen im Rahmen seines Mandats, eine neue Allgemeine Empfehlung (GR 40) auszuarbeiten, um die Vertragsstaaten dabei zu unterstützen, eine inklusive Vertretung von Frauen in Entscheidungsprozessen zu erreichen - sowohl im öffentlichen als auch im privaten Sektor. Das Übergeordnete Ziel ist einen ’Paritätsund Paradigmenwechsel’ unter dem Motto ’Parität: Von einer Ursache zu einer Norm. From Leaving No One Behind to Bringing Everyone Along’.

’Gleichstellung zu festem Bestandteil unserer Gesellschaft machen’

Seit letztem Jahr ist Elisa Fornalé, Professorin am WTI der Universität Bern, direkt an diesem Entwurfsprozess beteiligt, unter anderem nahm sie im September 2023 an einem Expertinnenund Expertentreffen in Washington DC teil. ’Ich glaube, dass der CEDAW-Ausschuss und die bevorstehende Empfehlung eine einmalige Gelegenheit bieten, die Gleichstellung der Geschlechter zu einem festen Bestandteil unserer Gesellschaften zu machen’, so Eilsa Fornalé. ’Auch das WTI selbst hat zum Ziel, Menschen über das gesamte Geschlechterspektrum hinweg zu stärken, indem das Institut ein akademisches Umfeld zur Verfügung stellt, das die Gleichberechtigung fördert’, ergänzt sie.

Die WTI-Konferenz macht nun einen Schritt nach vorne und lädt Mitglieder des UN-CEDAW-Ausschusses zum ersten Mal in die Schweiz ein. Es sind Expertinnen aus der Wissenschaft, von internationalen Organisationen, der Zivilgesellschaft und aus Regierungen. Alle sind auf verschiedene Weise auf die Gleichstellung der Geschlechter, die Stärkung der Rolle der Frau und der Wirtschaft spezialisiert. ’Im Vorfeld der endgültigen Verabschiedung will unsere Konferenz einen Aufruf zu einem ehrgeizigen Perspektivwechsel starten: Weg von einer machtlosen hin zu einer mächtigen Gleichstellung’, sagt Elisa Fornalé.

An der Konferenz konzentrieren dich die Teilnehmenden auf den aktuellen Stand der Beteiligung von Frauen auf nationaler und internationaler Ebene sowie auf die Herausforderungen und Aussichten für die wirtschaftliche Befähigung von Frauen. Am Samstag, 24. Februar sind die Teilnehmenden eingeladen, in einem Workshop-Format am Entwurf der allgemeinen Empfehlung der Vereinten Nationen zu arbeiten.

Diese Konferenz wird gemeinsam vom WTI, der GQUAL-Kampagne (Prof. Claudia Martin) und dem Institut für Internationale Beziehungen in Prag (Dr. Federica Cristani) organisiert. Die Tagung ist auch Teil eines dreijährigen Forschungsprojekts von Elisa Fornalé. Das Projekt ’ Gender Equality in the Mirror (GEM): Clothing the Invisibility of Women’s Participation at the International Level ’ ist durch den Schweizerischen Nationalfonds (SNF) finanziert.

Medienschaffende sind herzlich zur Veranstaltung eingeladen:

Teilnehmende Expertinnen:

  • Elisa Fornalé, World Trade Institute, University of Bern
  • Clara Delgado Jesus, Ambassador and Permanent Representative to the WTO, Cabo Verde
  • Alva Bruun, European External Action Service, European Union
  • Javiera Thais Santa Cruz, Organization for Security and Co-operation in Europe (OSCE)
  • Ivana Kristin, UN Working Group on Discrimination Against Women and Girls
  • Anoush der Boghossian, World Trade Organization
  • Nicole Ameline, UN CEDAW Committee
  • Esther Eghobamien-Mshelia, UN CEDAW Committee
  • Claudia Martin, American University Washington College of Law
  • Isabel Ascension Trujillo Perez, University of Palermo
  • Flavia Bustreo, Global Women Leaders Voices
  • Maura Marchegiani, University for Foreigners of Perugia
  • Elisa Cavasino, University of Palermo
  • Mona Lena Krook, Rutgers University
  • Federica Cristani, Institute of International Relations, Prague
  • Elham Manea, University of Zurich

Folgende Rednerinnen stehen für Interviews zur Verfügung: Claudia Martin, Federica Cristani und Isabel Ascension Trujillo Perez.

Weitere Informationen finden Sie hier.