Am 15. Dezember 2019 nimmt der Léman Express zwischen Coppet, Genève, Annemasse, St-Gervais-les-Bains-le-Fayet, Annecy und Evian-les-Bains den Betrieb auf. Auf einem Streckennetz von 230 Kilometern bedienen 240 Züge täglich 45 Bahnhöfe in der Schweiz und in Frankreich. Das Herzstück des Léman Express bildet die neue Eisenbahnlinie von Genf nach Annemasse («CEVA»), die nach acht Jahren Bauzeit eröffnet wird. Auf den Linien des Léman Express kommen rund 40 neue und modernisierte S-Bahn-Züge der SNCF und SBB zum Einsatz.
Die Vollinbetriebnahme des Léman Express als Rückgrat des öffentlichen Verkehrs im Grossraum Genf verändert das Angebot in der Region grundlegend. Rund 50 städtische und regionale Busund Tramlinien werden an die Bahnhöfe des Léman Express angebunden. Im Kanton Genf werden über 80 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner und rund 86 Prozent der Arbeitsplätze weniger als eineinhalb Kilometer vom nächsten Bahnhof entfernt sein. Den Menschen der Grenzregion steht damit ab Dezember eine gute und klimafreundliche Alternative zum Auto zur Verfügung.
Zusätzlich wird der RegioExpress zwischen Vevey und Genf werktags halbstündlich bis Annemasse und stündlich bis St-Maurice verlängert. Reisende haben damit erstmals die Möglichkeit, ohne umzusteigen vom Wallis oder diversen Zwischenhalten am Genfersee nach Frankreich und umgekehrt zu fahren. Zusätzlich testet die SBB eine Direktverbindung zwischen Monthey und Lausanne werktags am Morgen und eine weitere Direktverbindung zwischen Genève, Lausanne und Verbier (Le Châble) am Wochenende für Schneesportlerinnen und -sportler.
Ab dem Fahrplanwechsel fährt neu die BLS die Linie Bern-Biel/Bienne in Eigenverantwortung und im Rahmen der Fernverkehrskonzession der SBB. Die BLS erbringt die Leistung eigenständig, mit eigenem Personal und Rollmaterial. Das Fahrplanangebot bleibt für die Kunden unverändert.
Neue Züge bringen mehr Komfort für die Reisenden.
Im internationalen Personenverkehr profitieren die Reisenden von neuen Zügen mit mehr Komfort und Platz. So reisen Kundinnen und Kunden von Chur und Zürich aus nach Deutschland ab dem Fahrplanwechsel mit der neusten Generation der Hochgeschwindigkeitszüge der DB, dem ICE4. Dieser ersetzt die seit rund 30 Jahren im Einsatz stehenden ICE-Züge der ersten Generation und bietet 20 Prozent mehr Sitzplätze.
Im Frankreichverkehr ab Zürich, Basel, Lausanne und Genf kommen neue doppelstöckige Züge von TGV Lyria zum Einsatz. Mit der neuen TGV-Flotte erhöht die Tochtergesellschaft von SNCF und SBB das Platzangebot im Verkehr zwischen Frankreich und der Schweiz um 4 500 Sitzplätze auf täglich 18 000 Sitzplätze.
Auf der Gotthardachse setzt die SBB den neuen internationalen Hochgeschwindigkeitszug Giruno zwischen Basel/Zürich und Lugano/Chiasso ein. Ab Frühjahr 2020 erfolgt ein schrittweiser Einsatz dieser Züge bis nach Mailand. Die Reisenden profitieren damit von modernen Zügen mit Niederflureinstieg, grossen Gepäckablagen und mehr Komfort. Die Züge sind zudem mit WLAN ausgerüstet.
Im nationalen Fernverkehr sind 24 neue Fernverkehrs-Doppelstockzüge auf den Strecken des IR 13 (Chur-St. Gallen-Zürich), IR 37 (Basel-Zürich-St. Gallen) und RE Zürich-Chur sowie auf der Strecke des IC 3 (Basel-Zürich-Chur) im Einsatz. Auch vermehrt zum Einsatz kommen komplett modernisierte Wagen des Typs IC2000. Nach einer Gesamterneuerung für über 300 Mio. Franken sehen die rund 20-jährigen Doppelstockzüge fast wie neu aus. In regelmässigen Schritten werden alle 341 Wagen modernisiert und auf den bestehenden IC2000-Verbindungen eingesetzt.
Ausbauund Unterhaltsarbeiten in der gesamten Schweiz.
Die SBB forciert seit 2014 die Instandhaltung der Bahninfrastruktur, um den Rückstand in diesem Bereich aufzuholen. Seit 2017 stehen dafür mehr Mittel aus der Leistungsvereinbarung mit dem Bund zur Verfügung. Die Baustellen nehmen in den nächsten Jahren nochmals zu, da der Rückstand noch nicht aufgeholt ist. Zudem baut die SBB im Auftrag des Bundes das Bahnnetz weiter aus, um dessen Kapazitäten zu erhöhen. Die Baukumulation stellt eine neue Herausforderung für das System Bahn dar, weil die einzelnen Baustellen im Bahnbetrieb in der Summe nicht mehr mit den bisherigen Fahrplanreserven aufgefangen werden können. Ab dem Fahrplanwechsel müssen Reisende mit laufend mehr Baustellen und folglich mehr Auswirkungen auf den Bahnverkehr rechnen.
Im Fahrplan 2020 finden deshalb auf dem ganzen Bahnnetz Bauarbeiten statt. Wo möglich bündelt die SBB die notwendigen Arbeiten und führt diese in längeren Bauintervallen aus. Das erlaubt eine effizientere und raschere Ausführung und reduziert die Gesamtdauer von Lärm und Einschränkungen. Auswirkungen auf den Bahnverkehr sind aber auch in den kommenden Jahren unvermeidbar. Sämtliche Änderungen und Ersatzkonzepte publiziert die SBB rechtzeitig in den elektronischen Fahrplänen, damit sich Reisende möglichst früh über alternative Reisemöglichkeiten informieren können.
Die geplanten Ausbauten und Unterhaltsarbeiten werden künftig zu Angebotsverbesserungen führen und garantieren eine hohe Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit der Bahninfrastruktur.
Push-Meldungen in der SBB App.
Ab Ende 2019 können Kundinnen und Kunden in der App «SBB Preview» Push-Meldungen für einzelne Züge abonnieren. So erhalten sie für ihre Reise Informationen wie Gleisänderungen, Verspätungsinformationen oder Zugsausfälle direkt auf ihr Smartphone. Ausserdem können App-Nutzerinnen und -Nutzer festlegen, wie oft sie Informationen erhalten möchten. Die SBB plant, diese neuen Funktionen in der ersten Jahreshälfte 2020 auch in der normalen SBB Mobile App zu implementieren. Damit macht die SBB in Sachen Kundeninformation einen weiteren Schritt nach vorne. Zentral ist dabei die persönliche Information, sei dies über die App oder im Online-Fahrplan oder durch Kundenbetreuerinnen und -betreuer.
Die SBB Bahngastronomie weitet die Dienstleistung «Service am Platz» in der 1. Klasse ab Fahrplanwechsel auf weitere Zugsverbindungen und mit einem vergrösserten Angebot aus. Damit bietet die SBB Bahngastronomie den Reisenden un der 1. Klasse einen Mehrwert in IC- und EC-Zügen mit Speisewagen mit einem abgestimmten Angebot. Im IC 1 zwischen Zürich und Bern und im IC 8 zwischen Zürich und Brig wird im Wagen direkt neben dem Speisewagen dasselbe Angebot wie im Speisewagen, in den übrigen Wagen der 1. Klasse die kleine Karte angeboten. In den Neigezügen der IC-Linien 2, 21, 5 und 51 profitieren die Kunden in den 6er-Abteilen beim Speiswagen ebenfalls von der Hauptkarte im Speisewagen. Im EC in Richtung Deutschland gilt das Angebot aus dem Speisewagen in der gesamten 1. Klasse.
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