Vereinbarung zwischen Hochschule für Soziale Arbeit FHNW und Pädagogischer Hochschule Freiburg i.Br. zur Förderung wissenschaftlichen Nachwuchses in Sozialer Arbeit unterzeichnet
Die Hochschule für Soziale Arbeit FHNW und die Pädagogische Hochschule Freiburg i.Br. gaben in Basel eine bildungspolitische Innovation bekannt. Ein gemeinsam konzipiertes und getragenes Doktorandenkolloquium eröffnet den Master-Absolventinnen und -Absolventen in Sozialer Arbeit der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW grundsätzlich den Zugang zum Promotionsverfahren.
Weshalb die Pädagogische Hochschule Freiburg i.Br. aktiv wurde, erläuterte deren Rektor, Ulrich Druwe, anlässlich der Unterzeichnung der Vereinbarung zur Förderung wissenschaftlichen Nachwuchses in Sozialer Arbeit am 10. Mai in Basel. «Die gegenseitig anerkannten Kompetenzen und Leistungsausweise der Mitarbeitenden beider Hochschulen in Forschung und Entwicklung waren ausschlaggebend, warum wir auf die Hochschule für Soziale Arbeit FHNW zugegangen sind.» Druwe nannte weitere Gemeinsamkeiten: «Die Grundlage der gemeinsamen Orientierung der Studiengänge an den Dublin Descriptors der Joint Quality Initiative, das gemeinsam geteilte Verständnis des Profils Sozialer Arbeit, die Anschlussfähigkeit der Kompetenzprofile – all dies bietet eine hervorragende Grundlage für eine fruchtbare Zusammenarbeit.»
Chance Oberrhein genutzt
Die Hochschule für Soziale Arbeit FHNW «ist mit Freude und überzeugung auf das Kooperationsangebot zur Förderung wissenschaftlichen Nachwuchses eingetreten, das den Absolventinnen und Absolventen unseres Master-Studiums grundsätzlich den Zugang zur Promotion öffnet», erläuterte Luzia Truniger, Direktorin der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW. Als in der Nordwestschweiz ansässige Hochschule kann mit der Zusammenarbeit überdies die Vernetzung im Dreiländereck weiter ausgebaut und produktiv genutzt werden.
Bildungspolitische Innovation
Mit der Unterzeichnung der Vereinbarung mit der Pädagogischen Hochschule Freiburg i.Br., an der auch profilierte Vertreterinnen und Vertreter des Fachs Soziale Arbeit tätig sind, wird die Grundlage für ein hochschulübergreifendes, gemeinsam verantwortetes Promotionskolloquium gelegt, das den Absolventinnen und Absolventen des Master-Studiums beider Hochschulen gleichermassen offensteht. «Die Zusammenarbeit ist für die Soziale Arbeit bildungspolitisch wie professionsbezogen von hoher Bedeutung, wird doch mit dem Kolloquium Unterstützung in Promotionsarbeiten mit explizitem Bezug zur Sozialen Arbeit geboten und damit ein wichtiger Beitrag geleistet, den Nachwuchs im eigenen Fach auszubilden. Das Angebot soll auch dazu dienen, dem ausgeprägten Bedarf an wissenschaftlichem Nachwuchs in Sozialer Arbeit in der Schweiz zu begegnen», führte Luzia Truniger anlässlich der Unterzeichnung der Vereinbarung aus.
Diese Stossrichtung wird auch vom Präsidenten des Fachhochschulrates der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW, h.c. Peter Schmid, unterstützt. Ausgehend von der Gründungsidee führen Studien an Fachhochschulen zu wissenschaftlich fundierten Berufsbefähigungen. Im Kern geht es darum, darüber nachzudenken, wie der Nachwuchs für die Forschung auf Hochschulniveau für die Fachhochschulen gesichert werden kann. Der Fachhochschulrat unterstützt den Wunsch der promotionswilligen und promotionsfähigen ehemaligen Studierenden nach einem Abschluss im sogenannten «dritten Zyklus». Die Hochschulen der FHNW suchen deshalb in erster Linie die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Hochschulen, die bereits über das Promotionsrecht verfügen. «Ich freue mich sehr darüber, dass sich jetzt für die Hochschule für Soziale Arbeit FHNW ein umsetzungsfähiger Weg ergibt», sagte Peter Schmid zum Schluss seiner Ausführungen.
Gemeinsame Konzeption eines Doktorandenkollegs
Um die Studierenden optimal bei Promotionsarbeiten unterstützen zu können, wird von beiden Hochschulen gemeinsam ein hochschulübergreifendes Doktorandenkolleg konzipiert: «Die Pädagogische Hochschule Freiburg i.Br. bietet den Promovierenden beider Hochschulen ab Herbstsemester 2012 ein mit der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW gemeinsam getragenes Promotionskolloquium an», so habil. Albert Scherr von der Pädagogischen Hochschule Freiburg i.Br. «Promotionen sind ein wichtiger Schritt im Prozess der Professionalisierung Sozialer Arbeit, und eine professionelle Soziale Arbeit gewinnt angesichts der gesellschaftlichen Krisen und Verwerfungen an Bedeutung.»
Professorinnen und Professoren beider Hochschulen werden das Kolloquium strukturieren, organisieren und durchführen. «Damit wird ein Angebot mit explizitem Bezug zur Sozialen Arbeit und ein Rahmen für den Diskurs und die Vernetzung geschaffen», betonte Daniel Gredig, Leiter des Master-Studiums der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW.
Begeistert von diesem Zugang zum Promotionsverfahren im Bereich Soziale Arbeit, das bisher einzigartig in der Schweiz ist, zeigten sich – im Rahmen der Unterzeichnung der Zusammenarbeitsvereinbarung am 10. Mai durch die beiden Hochschulpartner – die anwesenden Absolventinnen und Absolventen des Master-Studiums sowie die gegenwärtigen Master-Studierenden der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW.
Die Hochschule für Soziale Arbeit der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW ist die grösste Hochschule für Soziale Arbeit der Deutschschweiz, mit Standorten in Olten und Basel. Sie zeichnet sich insbesondere durch ihre ausgewiesene Stärke und hohe Anerkennung in Forschung und Entwicklung in Sozialer Arbeit aus. Im Bereich Ausbildung in Sozialer Arbeit bietet sie ein Bachelor-Studium und ein eidgenössisch akkreditiertes konsekutives Master-Studium an. Aktuell sind rund 1270 Studierende sowie rund 1000 Teilnehmende einer Weiterbildung an der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW eingeschrieben. Seit der Einführung des konsekutiven Master-Studiums in der Schweiz im Jahr 2008 haben an der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW 21 Personen erfolgreich ihr Master-Studium in Sozialer Arbeit abgeschlossen. Details zum Studium finden sich auf
www.masterstudium-sozialearbeit.ch
Gemeinsam getragenes Doktorandenkolloquium in Sozialer Arbeit öffnet Weg zur Promotion
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