NEST, das Forschungsund Innovationsgebäude von Empa und Eawag, hat zum Ziel, den Innovationsprozess im Baubereich zu beschleunigen. Ein Hauptaspekt ist dabei, dass Akteure aus unterschiedlichen Disziplinen zusammenkommen, auf Augenhöhe miteinander innovieren und so neue Lösungen für den Bausektor entwickeln. Aus den verschiedenen NEST-Projekten der letzten Jahre sind so auch bereits verschiedene Industriepartnerschaften hervorgegangen. Die jüngste: eine strategische Partnerschaft zwischen der Stahlton Bauteile AG und der zirkulit AG der Eberhard Unternehmungen. Angestossen wurde diese durch die gemeinsame Arbeit in der neuesten NEST-Unit STEP2, deren Baustart in Kürze erfolgen wird. «Es freut mich ausserordentlich, dass wir mit der STEP2-Unit zusammen mit unserem Partner BASF geeignete Voraussetzungen zur Bildung solcher Partnerschaften bieten können», sagt Enrico Marchesi, Innovation Manager am NEST und Projektverantwortlicher seitens der Empa.
Beitrag zur "enkelfähigen" Zukunft
Durch die Partnerschaft der beiden Unternehmen soll die Vision eines kreislaufgerechten Hauses aus Beton Wirklichkeit werden. In der STEP2-Unit zeigen die Stahlton Bauteile AG und die zirkulit AG anhand der neuartigen Rippen-Filigrandecke, welche ressourcenschonenden, innovativen Lösungen durch die Kombination ihrer Expertisen realisiert werden können. Geplant und entwickelt wurde das Deckensystem vom Architekturbüro ROK, das Ingenieurbüro WaltGalmarini war für die Statik zuständig. Die mittels mineralischer und hochauflösender 3D-Druck-Technologie hergestellten Deckenelemente sind europaweit einzigartig. Sie absorbieren dank integrierten Akustik-Modulen, ausgestattet mit dem Absorberschaum Cavipor der STEP2-Partnerin BASF, Schall und sorgen so für eine angenehme Raumakustik. Dank der Vorspanntechnik können die Deckenelemente extrem schlank dimensioniert werden. Dabei wird rund 40 bis 50 Prozent an Beton eingespart im Vergleich zu einer herkömmlichen Beton-Flachdecke mit gleicher Spannweite.Wo dennoch nicht auf Beton verzichtet werden kann, wird der zirkuläre Beton zirkulit eingesetzt. Damit bilden die beiden Unternehmen die Grundlage für zirkuläre Gebäude. Patrick Eberhard, Mitglied der Geschäftsleitung bei Eberhard Unternehmungen, treibt die Entwicklung von zirkulären Baustoffen mit seinem Team rund um Reto Märki, Geschäftsführer der zirkulit AG, seit Jahren voran. Er sagt zur neuen Partnerschaft: «Wir schätzen Entwicklungen an realen Projekten zusammen mit pragmatischen Partnern. NEST bot uns dafür die ideale Umgebung. So kommen wir gemeinsam ins konkrete Umsetzen, was, auch aufgrund der konsequenten Einsparung von Primärressourcen, die schnellsten und nachhaltigsten Fortschritte erzielt». Samuel Suter, CTO bei der Stahlton Bauteile AG, ergänzt: «Wir arbeiten bereits an weiteren Projekten, sodass wir unsere kreislauffähigen Bauteile weiter hinsichtlich Ressourcenverbrauch und CO2-Bilanz optimieren».