
Das Projekt hat begonnen, das im städtischen Umfeld von Lugano das Potenzial eines neuen multimodalen, integrativen und nachhaltigen Mobilitätsangebots erforschen soll. Eine neue Art, Mobilität zu erleben, ist dank "Genny Zero" möglich: ein elektrisches Zweirad, ein kompaktes, selbstbalancierendes Fahrzeug mit dynamischer Ästhetik. In früheren Versionen als Mobilitätsmittel für Behinderte konzipiert, wurde Genny Zero nun optimiert, um Städte in neuen Mikromobilitätssystemen zu unterstützen.
Dieses innovative Verkehrsmittel wird im Frühjahr den Bürgern von Lugano vorgestellt, die dann in bestimmten Gebieten der Stadt die Möglichkeit haben, das Fahren auszuprobieren. Das von der Eidgenössischen Koordinationsstelle für nachhaltige Mobilität (COMO) finanzierte Projekt wird von der Fachhochschule Südschweiz (SUPSI) geleitet, die mit ihrem neuen Forschungsschwerpunkt Smart City / Smart Region bereichsübergreifendes Fachwissen in den Bereichen Soziologie, Stadtplanung und Datenanalyse mit besonderem Fokus auf den Nutzen der Nachhaltigkeit bereitstellt. Unterstützt wird es auch von Lugano Living Lab, der städtischen Einrichtung zur Förderung der digitalen und technologischen Innovation. Es handelt sich um eine öffentlich-private Partnerschaft, an der das Tessiner Innovationsunternehmen Genny Factory SA und die Bevölkerung aktiv beteiligt sind.
Für Albedo Bettini, Forscher am SUPSI-Institut für angewandte Nachhaltigkeit in der gebauten Umwelt, ist "eine gute Mobilität unerlässlich, um zugängliche, attraktive und lebenswerte Städte für alle Bürger zu gewährleisten. Dieses Projekt schlägt eine Zusammenarbeit zwischen öffentlicher, privater und angewandter Forschung vor, um mit dem notwendigen multidisziplinären Ansatz ein innovatives Instrument zu testen, das uns auf diesem Weg helfen soll. Das mittelfristige Ziel besteht darin, die Nachhaltigkeit und die Wiederaneignung des städtischen Raums durch die Bevölkerung zu verbessern, indem die Einbeziehung des multimodalen Verkehrs erleichtert wird".
Annalisa Rollandi, SUPSI-Forscherin am Institut für Geowissenschaften, betont, dass "das Projekt zu einer Reflexion über die Art und Weise beiträgt, wie öffentliche Räume gestaltet und erlebt werden. Die Klimakrise und der Pandemienotstand haben deutlich gemacht, dass eine Planung nach den Grundsätzen der Gesundheit und Sicherheit erforderlich ist. Im Bereich der Mobilität bedeutet dies, integrative, nachhaltige und sichere Formen der Mikromobilität für alle Nutzer bereitzustellen und zu verbessern. Das Fortbestehen des Autoverkehrs in den Städten hat sich mehr auf die Größe der Straßen als auf die Größe der Bürgersteige konzentriert. Die anhaltenden Veränderungen, die auch auf neue Lebensstile zurückzuführen sind, haben den öffentlichen Raum in den Mittelpunkt gerückt. Lugano hat bereits Maßnahmen in dieser Richtung eingeleitet: Das Projekt soll die geeignetsten Maßnahmen und Methoden für die sichere Integration aller Formen innovativer Mobilität prüfen".