Kinderuniversität Winterthur: ‘Kinder sind von Natur aus neugierig’
Rund 300 Kinder lauschen ab Ende Oktober an der ZHAW School of Engineering den Vorträgen von Naturwissenschaftlerinnen, Ingenieuren und Medizinern. Die neugegründete Kinderuniversität Winterthur soll kindliche Neugier und Interessen wecken, indem sie unsere komplexe Welt in verständliche Worte fasst.
‘Kinder sind von Natur aus neugierig und fragen immer: Warum‘ Diesen enormen Wis-senshunger wollen wir mit der Kinderuniversität etwas stillen’, so Johanna Schönenberger-Deuel. Laut der Leiterin der Abteilung Mathematik/Physik von der ZHAW School of Engineering sollen bereits Schülerinnen und Schüler mit Naturwissenschaften und Technik in Berührung kommen. Denn Studien zeigen: Wenn sich Kinder bis im Alter von 15 Jahren für Technik interessieren und Mathematik schätzen, stehen die Chancen besonders gut, dass sie sich für ein technisches oder naturwissenschaftliches Studium entscheiden. Unabhängig davon wählt ein Junge eine solche Berufsrichtung fünfmal häufiger als seine gleichaltrige Kollegin. ‘Darum sollen speziell auch Mädchen zur Teilnahme motiviert werden’, sagt Schönenberger-Deuel.
Kein Kinderspiel
Am 26. Oktober 2011 öffnen sich für die Kinder die Türen zur Welt der Wissenschaft zum ersten Mal: Insgesamt finden im Rahmen der neugegründeten Winterthurer Kinderuniversität sechs Referate statt, jeweils an jedem zweiten Mittwochnachmittag. Etwa 300 Kinder können an der ZHAW School of Engineering Vorträgen zu Phänomenen aus Physik, Chemie, Geologie, Astronomie, Medizin und Technik lauschen. Eingeladen sind alle Winterthurer Schülerinnen und Schüler der vierten bis sechsten Primarschulklasse. Diejenigen, die sich zuerst anmelden, werden berücksichtigt. Das Maskottchen der Kinderuniversität Winterthur, das Website und Flyer ziert, haben drei Sechstklässler des Schulhauses Oberfeld in Wülflingen entworfen. Der ‘Uni-Brumm’ ist ein gescheites Fabelwesen, das sowohl einem Bär wie auch einer Maus ähnelt.
Die Kinderuniversität ist für die referierenden Naturwissenschaftlerinnen, Ingenieure und Mediziner kein Kinderspiel: Kompliziertes muss einfach und verständlich erklärt werden. Fachbegriffe sind nicht erlaubt. Zum Beispiel beschreibt Elektroingenieur Eduard Mumprecht, Professor an der ZHAW, was genau passiert, wenn mit dem Handy telefoniert wird. Oder der junge ZHAW-Physiker Nils Reinke geht auf das Licht ein - vom Blitz über das Glühwürmchen bis hin zur Wärme.
Initiative der NGW
Die Kinderuniversität Winterthur wurde von der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft Winterthur NGW ins Leben gerufen. Unterstützt wird sie von der ZHAW School of Engi-neering, dem Naturmuseum Winterthur sowie der Robert Sulzer-Forrer-Stiftung. ‘Wir möchten Schülerinnen und Schüler für Naturwissenschaften sowie Technik begeistern und beteiligen uns deshalb an der Kinderuniversität’, so Martina Hirayama, Direktorin der ZHAW School of Engineering und Mutter von zwei Kindern. ’Anlässe wie die Kinderuniversität, Girls Days oder die Nacht der Technik sollen die Bevölkerung für Forschung und Wissenschaft sensibilisieren und aufzeigen, was wir machen.’
Weitere Informationen
Kinderuniversität : Start Mittwoch, 26. Oktober 2011, danach jeden zweiten Mittwoch jeweils 13:30 Türöffnung und 14:30 Uhr Start des Vortrags mit Experimenten; ZHAW School of Engineering, Laborgebäude TL, Campus Technikumstrasse 9, 8400 Winterthur
Eingeladen sind Schülerinnen und Schüler der vierten bis sechsten Primarschulklassen von Winterthur. Berücksichtigung erfolgt nach Eingangsdatum.
www.kinderuniversitaet-winterthur.ch
Downloads
Bild 1 (JPG, 1.4 MB) (V.l.n.r.): Hans-Konrad Schmutz (Naturmuseum Winterthur), Mina Da Mutten, Sabedin Hadza und Michi Niedermann vom Schulhaus Oberfeld in Wülflingen, Peter Lippuner (Naturwissenschaftliche Gesellschaft Winterthur).
Bild 2 (JPG, 1.5 MB) : Die Sechstklässler vom Schulhaus Oberfeld in Wülflingen beantworten an der Pressekonferenz zur Kinderuniversität Winterthur Fragen einer NZZ-Journalistin.