Die Schweiz schafft ein nationales Zentrum für Datenwissenschaft, um Innovationen in der Datenwissenschaft, multidisziplinäre Forschung und offene Wissenschaft zu fördern. Heute findet die Einweihung des Swiss Data Science Center (SDSC) in Bern statt.
Die Schweiz richtet ein nationales Zentrum für Datenwissenschaft, das Swiss Data Science Center, ein, um Innovationen in den Bereichen Datenwissenschaft und Informatik voranzutreiben und eine Infrastruktur zur Förderung multidisziplinärer Forschung und offener Wissenschaft bereitzustellen, mit Anwendungen, die von personalisierter Gesundheit bis hin zu Umweltfragen reichen werden. Es handelt sich um ein Gemeinschaftsunternehmen der EPFL und der ETH Zürich mit Büros in Lausanne und Zürich. Die Initiative wird es der Schweiz ermöglichen, über Expertise und Exzellenz in der Datenwissenschaft zu verfügen, während sie gleichzeitig um globale Wettbewerbsfähigkeit kämpft.
Ein komplexer Weg wird einfacher
Die Datenwissenschaft befindet sich an der Schnittstelle verschiedener akademischer Disziplinen wie Datenmanagement und -technik, Statistik, Maschinenlernen, Algorithmen, Optimierung und Visualisierung. Sie bietet den Sozialwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, der Medizin, den Umweltwissenschaften und anderen Disziplinen ein neues Werkzeug, indem sie dabei hilft, komplexe Systeme der realen Welt zu verstehen und auf sie einzuwirken, und indem sie neue Perspektiven für einige der schwierigsten Probleme unserer Zeit eröffnet.
Aus diesem Grund hat die Datenwissenschaft weltweit eine enorme Bedeutung erlangt, und die meisten führenden Forschungs- und Bildungseinrichtungen tätigen daher erhebliche Investitionen in spezielle Zentren und Programme.
Die Eröffnung des SDSC findet in Bern statt, mit Eröffnungsreden der Präsidenten der ETH Zürich und der EPFL, Lino Guzzella und Martin Vetterli, und des Hauptredners, Prof. Jure Leskovec von der Stanford University und Leiter der Datenwissenschaft bei Pinterest.
Eine der größten Herausforderungen in diesem Bereich besteht darin, Datenanbietern, Informatikern und Domänenexperten dabei zu helfen, dieselbe Sprache zu sprechen. Wir sind auf die einzigartige Expertise von Datenspezialisten angewiesen, die uns helfen, die relevanten Elemente in den Datenmassen zu erkennen. Das neue Zentrum für Datenwissenschaft bringt diese Spezialisten zusammen und bietet so eine multidisziplinäre Plattform, die auch den Wissenstransfer und die Ausbildung fördern wird , sagt der Präsident der ETH Zürich Lino Guzzella.
Im SDSC werden die Wissenschaftler das Ziel verfolgen, konkrete Antworten auf alltägliche Probleme zu geben, mit besonderem Schwerpunkt auf Bereichen wie personalisierte Gesundheit, Umweltfragen oder Herausforderungen in der industriellen Produktion. Das Ziel ist es, an Aspekten des wirklichen Lebens zu arbeiten, indem verschiedene Akteure, die in das Projekt der Datenwissenschaft involviert sind, zusammengebracht werden, um auf diese Weise greifbare Ergebnisse zu erzielen.
Das Zentrum wird ein multidisziplinäres Team von 30 bis 40 Daten- und IT-Spezialisten sowie Fachleuten aus bestimmten Bereichen beherbergen und Büros in Lausanne und Zürich haben.
Die Insights Factory, eine zentrale Anlaufstelle für Experten aus der Praxis.
Die Forscher des SDSC werden eine hochmoderne, in einer Cloud gehostete Analyseplattform entwickeln, die Insights Factory. Dabei wird es sich um einen echten One-Stop-Shop handeln, in dem organisierte, kalibrierte und anonymisierte Daten gehostet, erforscht und analysiert werden. Ihr benutzerfreundliches Tooling und ihre Dienstleistungen werden auch zur Einführung von Open Science beitragen, was wiederum die Produktivität und Exzellenz in der Forschung fördern wird.
Diese neue Plattform ist ein wichtiger Schritt für die Entwicklung vonOpen Science. Der Austausch von wissenschaftlichen Erkenntnissen im grossen Stil muss sich auf eine solide, zuverlässige und kontrollierte Infrastruktur stützen können. Mit diesem Zentrum verfügt die Schweiz über ein Instrument, das ihren Ambitionen gerecht wird", erklärt Martin Vetterli, Präsident der EPFL.
Die Online-Dienste des SDSC werden sich auf bestehende Infrastrukturen des ETH-Bereichs (z. B. durch Nutzung der Ressourcen des Swiss National Supercomputing Centre CSCS in Lugano), von SWITCH (der Technologie- und Dienstleistungsplattform der Schweizer Universitäten) und von Cloud-Anbietern stützen. Das SDSC wird als Cloud-Computing-Anbieter fungieren.
Eine nationale Initiative für Datenwissenschaft
Vor 18 Monaten startete der ETH-Rat die Initiative für Datenwissenschaft in der Schweiz, um die Einführung der Datenwissenschaft zu beschleunigen durch sowohl durch eine Ausweitung der Ausbildung und Forschung als auch durch die Bereitstellung von Infrastrukturen für Nutzer der Datenwissenschaft in verschiedenen Disziplinen.
Die Datenwissenschaft ist eindeutig ein strategischer Forschungsbereich im ETH-Bereich für den Zeitraum 2017-2020, und die Initiative wird es den ETH und der Schweiz ermöglichen, über das notwendige Fachwissen zu verfügen und weltweit wettbewerbsfähig zu bleiben.
Die Initiative richtet ab September 2017 einen Masterstudiengang in Datenwissenschaft an der EPFL und der ETH Zürich ein, ebenso wie das Swiss Data Science Center (SDSC).