Die Universität Zürich UZH wird vom 11. Juni bis 10. Juli zu einem Hotspot der Kunstbiennale Manifesta 11. Mit dem eigenen Parallel-Event «Transactions» zeigt die UZH im und vor dem Universitätsgebäude Verflechtungen und Transaktionen zwischen Kunst und Forschung. Zudem bietet sie anderen Institutionen und Künstlern Gastrecht für ihre Produktionen im Rahmen der Manifesta 11.
Der Klangkünstler Fritz Hauser (rechts) untersucht gemeinsam mit dem Toningenieur Patrick Becker (links) die Geräuschwelt von Forschungslabors der Universität Zürich. (UZH, Caspar Türler)
Das Hauptgebäude der Universität Zürich wird vom 11. Juni bis 10. Juli im Rahmen der Kunstbiennale Manifesta 11 zu einem Experimentalraum für wissenschaftliche und künstlerische Erkundungen. In der Ausstellung «Transactions» macht sie Wechselbeziehungen verschiedener Künste und wissenschaftlicher Disziplinen sichtbar. Daneben bietet die Universität an der Künstlergasse 12, dem stadtseitigen Eingang der Universität, ein breites Rahmenprogramm mit Performances, Konzerten, Filmvorführungen und Diskussionen.Von Ritualen der Finanzanalysten bis zu Klängen von Labors
In «Transactions» treffen sich rund 15 künstlerische mit ebenso vielen wissenschaftlichen Projekten, die sich mit verschiedenen Aspekten des Manifesta-Themas «What people do for money» auseinandersetzen. So spiegelt sich Stephans Leins ethnologische Forschung über Wirtschaftsanalysten in der künstlerischen Annäherung an Rituale von Finanzmanagern durch die in Los Angeles wohnhafte Julika Rudelius.
Die Videoarbeit des Zürcher Künstlerduos Baltensperger + Siepert zu chinesischen Wanderarbeitern steht in einem kontrastreichen Bezug einerseits zum traditionellen chinesischem Töpferhandwerk, das am Völkerkundemuseum der UZH erforscht wird, und andererseits zur Forschung des Politgeographen Stephan Hochleithner über die Situation von Vertriebenen im Kongo. Das Institut für Banking und Finance beteiligt sich mit einem Live-Experiment, an dem die Besucherinnen und Besucher die Frage beantworten können: «And what do YOU do for money?». Und das kanadische Künstlerduo Richard Ibghy und Marilou Lemmens macht Statistiken zur Arbeitseffizienz als dreidimensionale Skulpturen erfahrbar. Der Klangkünstler Fritz Hauser wiederum spürt den Klängen und Rhythmen von Labors und Hörsälen nach und wird diese in einer Klanginstallation verdichten.
Die Terrasse der Universität an der Künstlergasse 12 wird zum Treffpunkt mit Verpflegung, Musik und Aussenbühne. Sie bietet auch anderen Parallel-Events der Manifesta 11 Gastrecht. So baut der Künstler Simon Heusser auf dem Dach der Mensa eine begehbare Klanginstallation, in welcher er eine Performance zusammen mit dem Musikpionier Bruno Spoerri zeigt. Das Schweizerische Institut für Kunstwissenschaft (SIK-ISEA) hält seine Veranstaltungsreihe «Cash and the canon» an der Künstlergasse 12 ab und das Übersetzerhaus Looren präsentiert eine Live-Übersetzungs-Session mit Irma Wehrli-Rudin.
«Transactions» wird ermöglicht durch die Stiftung Mercator Schweiz.