Marie Heim-Vögtlin-Preis 2016: Die Gespenster der Zoë Lehmann Imfeld

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Marie Heim-Vögtlin-Preis 2016: Die Gespenster der Zoë Lehmann Imfeld

Der Marie Heim-Vögtlin-Preis 2016 geht an Zoë Lehmann Imfeld, Forscherin an der Universität Bern, für ihre bemerkenswerte, zwischen Literatur, Philosophie und Theologie angelegte Dissertation zur Figur des Gespensts und zum Fantastischen in der viktorianischen Literatur. Die Preisverleihung findet am 21. Juni 2016 am Sitz des Schweizerischen Nationalfonds statt.

Zoë Lehmann Imfeld, Mutter von zwei kleinen Kindern, erhielt für den zweiten Teil ihres Doktorats finanzielle Unterstützung vom SNF. Ihre Dissertation regt zu einer neuen Lesart der Ghost Story an, die in der englischen Literatur des späten 19. Jahrhunderts ein sehr populäres Genre war. Durch die Anwendung theologischer und philosophischer Konzepte zur Interpretation eines literarischen Werkes hinterfragt ihre überaus originelle Arbeit die klare Trennungslinie, die traditionellerweise zwischen Literatur und Religion gezogen wird. Daraus eröffnet sich die Möglichkeit eines neuen Forschungsparadigmas. Ihre Dissertation, die Anfang 2015 die Bestnote Summa cum laude erhielt, wird in diesem Jahr vom renommierten englischsprachigen Verlagshaus Palgrave Macmillan veröffentlicht.

Die junge Forscherin führt ihre interdisziplinäre Arbeit zwischen Literatur, Philosophie und Theologie zurzeit als Postdoktorandin am Center for Space and Habitability der Universität Bern fort. Zudem ist sie als Dozentin am Department of English derselben Hochschule tätig.

Verleihung des Preises bei der Konferenz "Gender and Excellence"

Die Übergabe des mit 25’000 CHF dotierten Preises erfolgt am 21. Juni 2016 am Sitz des SNF in Bern. Die Preisverleihung, zu der und Interessierte eingeladen sind, ist zugleich Abschluss der Konferenz "Gender and Excellence". Die Konferenz lädt dazu ein, über die geschlechterspezifische Wahrnehmung und Bewertung von Exzellenz im Rahmen der akademischen Forschung zu reflektieren.

Marie Heim-Vögtlin-Beiträge

Der SNF vergibt jedes Jahr rund 35 Marie Heim-Vögtlin-Beiträge (MHV). Diese unterstützen junge Doktorandinnen und Postdoktorandinnen mit hervorragenden Qualifikationen dabei, den durch ihre familiäre Situation entstandenen Rückstand in der akademischen Laufbahn aufzuholen und ihre Karriereperspektiven zu verbessern. Der MHV-Preis zeichnet eine mit diesem Instrument geförderte Forscherin für die herausragende Qualität ihrer Arbeit und ihre Karriereentwicklung aus.