«Maschinen haben kein Gewissen. Sie kennen nur 0 und 1»

Roboter und Mensch
Roboter und Mensch
Roboter und Mensch - Die Text-KI ChatGPT kann zu vielen Fragen eine korrekte Antwort liefern. Was aber, wenn es kein Richtig und Falsch gibt? Wie reagiert eine KI auf ein moralisches Dilemma? Wir haben uns mit HSLU-Ethikexperte und Philosoph Orlando Budelacci über moralische Dilemmas, Transformation im Fast Forward-Modus und weitere Herausforderungen rund um Künstliche Intelligenz unterhalten. Orlando Budelacci, wir haben ChatGPT nach einem moralischen Dilemma gefragt, bei welchem der Tod einer Person in Kauf genommen werden muss, um das Leben mehrerer Personen zu retten - oder umgekehrt. Was denken Sie, hat ChatGPT geantwortet? ChatGPT ist ein Sprachmodell, das auf Grundlage von maschinellem Lernen und neuronalen Netzen funktioniert. Damit ChatGPT Fragen beantworten kann, bedarf es umfangreicher Trainingsdaten aus dem Internet oder aus Büchern beispielsweise. ChatGPT ist daher nichts Weiteres als eine «Wahrscheinlichkeits-Wortzusammensetzungsmaschine». Die Datenbasis ist zu einem grossen Teil auf Englisch. Ich gehe deshalb davon aus, dass ChatGPT die Antwort gibt, welche man üblicherweise im englischsprachigen Diskurs findet: In der im anglophonen Raum stark verankerten utilitaristischen Ethik würde man stets möglichst viel Leid verhindern wollen - also hier die einzelne Person töten, um das Leben mehrerer Personen zu retten. Andere ethische Positionen wie die Pflichtenethik würden zu anderen Antworten kommen. Die Qualität der Antwort von ChatGPT ist daher abhängig von der Datengrundlage. Noch werden die Trams und Stellwerke nicht von KI gesteuert. Trotzdem aber die Grundsatzfrage: Wie dringend ist die Debatte um ethische Richtlinien für KI?
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