Tag der Biodiversität: Bundespräsidentin Sommaruga besucht nachhaltige Landwirtschaftsbetriebe im Thurgau

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Die Biodiversität ist unsere Lebensgrundlage. Die Artenvielfalt schwindet weltweit. In der Schweiz ist rund ein Drittel der Pflanzen und Tiere gefährdet. Am heutigen Tag der Biodiversität sah sich Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga im Kanton Thurgau Beispiele von erfolgreicher umweltfreundlicher und produktiver Landwirtschaft an und sie sprach mit Vertretern der Thurgauer Regierung über die Bewältigung der Corona-Krise.

Der 22. Mai steht weltweit im Zeichen der Biodiversität. Die Biodiversität ist unsere Lebensversicherung, denn sie sorgt für Nahrungsmittel, saubere Luft, sauberes Wasser, Bestäubung und zahlreiche weitere Leistungen. «Die Artenvielfalt ist für unser Leben und Wirtschaften unverzichtbar. Ihre Erhaltung und Förderung liegt daher im Interesse und in der Verantwortung von uns allen», so Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga anlässlich des heutigen Tages der Biodiversität.

Mehr Flächen für die Biodiversität und schonende Nutzung

Die Artenvielfalt schwindet weltweit. Für eine Trendwende braucht die Biodiversität Raum und Flächen in guter Qualität. «30by30» lautet die Kurzformel der Zielsetzung der Vereinten Nationen, bis 2030 30% der Landesfläche mit besonderer Bedeutung für die Biodiversität auszuscheiden. Darunter fallen neben Schutzgebieten wie Moore oder Wildtierschutzgebiete auch Flächen im Wald, entlang der Gewässer, in Siedlungen oder in der Landwirtschaft. Die überwiegende Mehrzahl dieser Flächen soll und kann weiterhin nachhaltig genutzt werden, zum Vorteil von Natur und Mensch.

Um die Artenvielfalt langfristig zu erhalten, braucht es darüber hinaus generell eine schonende Nutzung der natürlichen Ressourcen unseres Landes. So kann die Natur auch gegenüber Veränderungen - wie beispielsweise dem Klimawandel - widerstandsfähig bleiben.

Der Weg zu einer naturverträglichen Landwirtschaft

Die Landwirtschaft trägt eine besondere Verantwortung. Sie ist sehr eng mit der Biodiversität verknüpft und auf diese angewiesen. Gleichzeitig beeinträchtigt sie die Artenvielfalt durch ihre intensive Nutzung nach wie vor stark. Im Pilotprojekt «3V» (Verantwortung, Vertrauen, Vereinfachung) wird auf Betrieben in den Kantonen TG, ZH und GL verdeutlicht, wie sich umweltschonende Landwirtschaft lohnen kann, für Landwirte und die Tierund Pflanzenwelt. Zusammen mit Forschung und Beratung beteiligen sich Landwirtinnen und Landwirte an der Entwicklung und praktischen Erprobung von einfachen, robusten Grundsätzen des nachhaltigen Betriebs.

Die Landwirtschaft entwickelt sich fortlaufend weiter. Der Bund begleitet die Schweizer Landwirtschaft auf diesem Weg zu einer nachhaltigen und widerstandsfähigen Produktion. Er passt sich damit an die neuen Erwartungen der Bevölkerung an.

Gespräch mit Vertretern der Thurgauer Regierung

Bundespräsidentin Sommaruga hat sich bei ihrem Besuch auch mit dem Thurgauer Regierungspräsidenten Jakob Stark und Vizepräsident Walter Schönholzer über die Auswirkungen der Corona-Krise ausgetauscht. Die Kantone übernehmen in dieser Phase der Lockerungen von Massnahmen zur Bekämpfung des Covid-19-Virus wichtige Aufgaben. Für den Kanton Thurgau waren neben den sanitarischen und den wirtschaftlichen Herausforderungen in den letzten Wochen die Grenzschliessungen ein zentrales Thema.