Vögel füttern im Winter

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Wo sich viele Vögel treffen (im Bild Feldsperlinge), besteht das Risiko, dass si
Wo sich viele Vögel treffen (im Bild Feldsperlinge), besteht das Risiko, dass sie sich gegenseitig mit Krankheiten anstecken. Bei der Vogelfütterung muss daher auf eine gute Hygiene geachtet werden. Foto © Marcel Burkhardt
Wenn im Winter Eiseskälte herrscht und uns der Wind um die Ohren pfeift, ziehen wir uns gerne in die behagliche Wohnung zurück. Oft kommt dabei das Bedürfnis auf, den Wildvögeln ebenfalls ein wenig Komfort in Form einer Futterstelle anzubieten. Dabei sollten jedoch ein paar Punkte beachtet werden.

Die Fütterung von Kleinvögeln wie Kohlmeisen oder Rotkehlchen ist besonders im Winter beliebt. Zwar finden unsere einheimischen Kleinvögel in der Regel auch während des Winters ausreichend Nahrung. Eine Zufütterung stellt daher vor allem für geschwächte Tiere sowie während eines harten Winters eine Überlebenshilfe dar.

Ein Futterhaus ermöglicht eine Menge spannender Beobachtungen, und es ist oftmals ein grosses Bedürfnis, unseren gefiederten Freunden eine Freude zu bereiten. Aus Sicht der Vogelwarte Sempach ist gegen eine Fütterung von Kleinvögeln nichts einzuwenden, solange sie sachgemäss erfolgt. Insbesondere sind beim Füttern auch hygienische Aspekte zu berücksichtigen. Viele Krankheitserreger werden mit dem Kot von Vogel zu Vogel übertragen, daher darf dieser nicht in Kontakt mit der Nahrung kommen.

Aus diesem Grund sind vor allem Futterhäuser mit mittig eingebautem Silo und schmalen Futterkrippen empfehlenswert. Ebenso sollte auf den Boden fallendes Futter regelmässig entfernt werden. Bei Futterhäusern ist zudem ein hervorstehendes Dach von Vorteil, damit das Futter trocken bleibt und nicht zu schimmeln beginnt. Vorsicht ist folglich besser als Nachsicht - gerade weil eine Futterstelle auch schwächere oder sogar kranke Individuen anzieht.

Wer den Vögeln indessen nachhaltig helfen möchte, bepflanzt den eigenen Garten mit einheimischen Gewächsen. Diese nützen unseren Vögeln einerseits indirekt, denn sie sind für Insekten eine wertvollere Nahrungsquelle als exotische Pflanzen. Insekten wiederum stellen die Hauptnahrung vieler Jungvögel dar. Andererseits sind Beeren und Samenstände eine beliebte Kost für viele Kleinvögel. Kardensamen beispielsweise werden von Stieglitzen geschätzt, während die Beeren des Gemeinen Schneeballs von Gimpeln gefressen werden. Einheimische Gewächse bieten somit ganzjährig Gratisfutter.