Vontobel-Preis geht an drei Psychologen und einen Mediziner

Der Vontobel-Preis 2013 für Altersforschung wird an drei Psychologen der Universitäten Zürich und Luzern und an einen Humanmediziner der Universität Bern verliehen: Je einen mit 10’000 Franken dotierten Preis erhalten Mathias Allemand gemeinsam mit Marianne Steiner, Livia Pfeifer sowie Andreas Schoenenberger. Der Preis der Familien-Vontobel-Stiftung wird heute Donnerstag anlässlich des 14. Gerontologietages vergeben. 

Vier Forscher werden heute Nachmittag mit dem Vontobel-Preis geehrt. Mathias Allemand vom Lehrstuhl für Gerontopsychologie der Universität Zürich und Marianne Steiner von der Universität Luzern erhalten gemeinsam einen mit 10’000 Franken honorierten Preis. Die zwei Forscher behandeln die Frage, ob zentrale Aspekte der Persönlichkeit, wie die Verzeihensbereitschaft, trainierbar sind. In ihrer prämierten Arbeit erbringen sie den Nachweis, dass dies möglich ist und sich positiv auf die Lebensqualität älterer Menschen auswirken kann. Sie leisten somit einen wichtigen Beitrag zu einem differenzierteren Altersbild.

Im Weiteren erhält Livia Pfeifer, Assistentin am Psychologischen Institut der Universität Zürich, einen mit 10’000 Franken honorierten Preis. Ihre Arbeit untersucht, inwiefern die Belastung von Angehörigen die Beurteilung der Lebensqualität und Gesundheit ihrer kognitiv beeinträchtigter Partner beeinflusst. Die Neuropsychologin kann zeigen, dass sich die Belastung von Angehörigen systematisch auf ihre Beurteilungen auswirkt und damit auch auf Behandlungsentscheide. Die Arbeit von Livia Pfeifer ist grundlegend für weitergehende Forschung, die klären soll, ob die Belastung der Angehörigen zu einer verzerrten Beurteilung führt, oder ob sie eher Ausdruck eines dynamischen Anpassungsprozesses ist.

Welchen Einfluss die Gebrechlichkeit älterer Personen auf die Gesundheit nach einem operativen Herzklappen-Ersatz hat, untersuchte Andreas Schoenenberger, leitender Arzt und Forschungsleiter der Geriatrie an der Universität Bern. Seine Arbeit weist nach, dass für eine optimale Operationsentscheidung nicht nur die auf die spezifische Herzerkrankung abgestimmten Risikofaktoren zu berücksichtigen sind. Bei älteren Patientinnen und Patienten liegen häufig Mehrfacherkrankungen vor, die zusammen mit individuellen Bedürfnissen für die Behandlungsentscheidung genauso relevant sind. Andreas Schoenenbergers ebenfalls mit 10’000 Franken gewürdigte Arbeit ist zentral für die Versorgung älterer Personen.