Vorlesungsreihen zu Kunstfreiheit, Digitalisierung und zur Kraft des Irrtums

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Wo liegen die Grenzen der Kunst und ihrer Freiheiten? Die Ringvorlesung
Wo liegen die Grenzen der Kunst und ihrer Freiheiten? Die Ringvorlesung "Kunst und Literatur vor Gericht" sucht Antworten.
Gotteslästerung, Pornographie, Verleumdung oder Plagiat: Kunst und Literatur können jederzeit vor Gericht landen - nicht nur in autoritären Regimen, sondern auch in rechtsstaatlichen Demokratien. Das zeigen die jüngsten Prozesse gegen die Kunstaktivistinnen von Pussy Riot oder den Satiriker Jan Böhmermann. Zwar ist Kunstfreiheit als Grundrecht oft in der Verfassung verbrieft, sie kann aber mit anderen Grundrechten kollidieren. Die Ringvorlesung befasst sich mit Schauplätzen, an denen die Grenzen der Kunst und ihrer Freiheiten zwischen juristischen und künstlerischen Positionen verhandelt wurden und werden.

Communicative Challenges in Digital Societies

Welchen Einfluss haben neue Formen von Online-Propaganda auf politische Debatten? Wie erlernen Kinder einen positiven Umgang mit dem Internet? Und erleichtern Roboter Menschen mit Behinderung den sozialen Austausch? Mit der Digitalisierung verändert sich die öffentliche wie auch die private Kommunikation. Zugleich beeinflusst sie die Forschung, denn die digitalen Spuren auf elektronischen Geräten ermöglichen neuartige Einblicke in menschliches Kommunikationsund Beziehungsverhalten, was wiederum juristische und ethische Fragen nach sich zieht. Die Ringvorlesung thematisiert die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung für die Gesellschaft und Wissenschaft.

Soziale und generationenübergreifende Beziehungen im Alter

Als Menschen sind wir soziale Wesen und ab Geburt auf die Zuwendung und Kooperation anderer angewiesen: innerhalb der Familie, in der Nachbarschaft und in Freundschaften, privat, beruflich und politisch, oft analog, manchmal medial und immer häufiger digital. Bis zum reifen Erwachsenenalter nehmen die aktiven Anteile zu, bis sich im höheren Alter die passive Rolle wieder verstärkt. In einer Zeit starker gesellschaftlicher Alterung rückt der zweite Teil dieser Vorlesungsreihe generationenübergreifende Beziehungen in den Fokus, stellt dazu grundlegende überlegungen an und greift aktuelle Studien sowie praktische Projekte auf.

Irrtum und Erkenntnis

Irrtum und Erkenntnis bilden auf den ersten Blick einen Gegensatz. Doch die Geschichte zeigt, dass grosse Irrtümer - etwa, dass die Erde eine Scheibe ist - genauso zu Wissenschaft und Fortschritt gehören wie bahnbrechende neue Erkenntnisse. Inwiefern inspirieren Irrtümer die Forschung und führen zu ungeahnten Durchbrüchen? Welche Rolle spielt der Irrtum bei Paradigmenwechseln innerhalb der Wissenschaften? Und erweisen sich Irrtümer im Nachhinein manchmal als richtig? Referentinnen und Referenten aus diversen Disziplinen wie Literaturwissenschaft, Medizin, Recht und Theologie beleuchten das Verhältnis von Irrtum und Erkenntnis an ausgewählten Beispielen ihres Fachs.

Biologie und Erkrankungen von Wildtieren: Lebenszyklus-Strategien

Aus dem Ei ins Wasser geschlüpft, als Känguru-Baby in einen Beutel gekrabbelt, als Nestflüchter in die Herde integriert, als Beutetier bei lebendigem Leib angefressen oder als Rudelführer vom Rivalen getötet: Man kann das Leben aus diversen Blickwinkeln betrachten, Geburt und Tod bleiben die wesentlichen Eckpunkte. Die Zeitspanne dazwischen gehen verschiedene Tierarten unterschiedlich an. Die einen vermehren sich möglichst schnell und sterben früh, andere teilen sich ihre Kräfte für ein langes Leben ein und pflanzen sich gemässigt aber stetig fort. Solchen Lebenszyklus-Strategien widmet sich die Ringvorlesung in ausgewählten Schlaglichtern.

Recht und Gesellschaft im Mittelalter

Rechtsnormen haben die Gesellschaft stets beeinflusst und wurden umgekehrt von gesellschaftlichen Bedürfnissen und Wertvorstellungen geprägt. Das Mittelalter ist in dieser Hinsicht eine besonders interessante Zeit, in der sich Rechtssysteme nicht nur überlagern, sondern zuweilen auch in Konkurrenz zueinander stehen. In der Vorlesungsreihe setzen sich Dozierende verschiedener Fachbereiche mit den Rechtsvorstellungen und -normen sowie deren gesellschaftlicher Relevanz in unterschiedlichen Kulturkreisen und historischen Kontexten auseinander.

Sechs Ringvorlesungen im Herbstsemester 2018

Kunst und Literatur vor Gericht?

Donnerstag, 18.15 bis 20.00 Uhr, ab 20.9. bis 20.12.2018, wöchentlich

KO2, Eingang Karl-Schmid-Str. 4, Zürich, Raum: F-180

Veranstalter: Kommission UZH interdisziplinär

Programm

Communicative Challenges in Digital Societies

Dienstag, 18.15 bis 20.00 Uhr, ab 18.9. bis 11.12.2018, 14-täglich.

Der erste Teil der Ringvorlesung findet im Rahmen des Wissenschaftsfestivals ’100 Ways of Thinking’ von UZH und Kunsthalle Zürich statt.

Kunsthalle Zürich, Limmatstrasse 270, Zürich: 18.9., 2.10. und 30.10

KOL, Rämistrasse 71, Zürich, Raum: G-201: 16.10, ausnahmsweise 16.15 bis 17.45 Uhr

RAA, Rämistrasse 59, Zürich, Raum: G-001: 13.11., 27.11, 11.12.

Veranstalter: UZH Digital Society Initiative

Programm

Soziale und intergenerationale Beziehungen im Alter

Mittwoch, 18.15 bis 19.45 Uhr, ab 26.9. bis 5.12.2018, 14-täglich

KOL, Rämistrasse 71, Zürich, Raum: G-217

Veranstalter: Zentrum für Gerontologie

Programm

Irrtum und Erkenntnis

Mittwoch, 18.15 bis 19.45 Uhr, ab 19.9. bis 19.9.2018, wöchentlich

KOL, Rämistrasse 71, Zürich, Raum: F-104

Veranstalter: Kommission Ringvorlesung der Fortgeschrittenen Forschenden und Lehrenden

Programm

Biologie und Erkrankungen von Wildtieren: Lebenszyklus-Strategien

Dienstag, 17.15 bis 18.00 Uhr, ab 18.9.2018, 14-täglich

TFA, Winterthurerstrasse 260, Zürich, Raum: 00.44

Veranstalter: Vetsuisse Fakultät

Programm

Recht und Gesellschaft im Mittelalter

Dienstag, 16.15 bis 18.00 Uhr, ab 18.09. bis 11.12.2018, wöchentlich

RAI, Rämistrasse 74, Zürich, Raum: G-041

Veranstalter: Kompetenzzentrum Zürcher Mediävistik

Programm