Da dem lebenslangen Lernen eine immer grössere Bedeutung zukommt, gründet die ETH Zürich eine Schule für Weiterbildung. Im Zentrum stehen neue Angebote im Bereich Cybersecurity und Data Science sowie personalisierte Weiterbildungen, welche für die Schweizer Wirtschaft besonders attraktiv sind.
Der technische Wandel unserer Zeit hat grosse Auswirkungen auf die Arbeitswelt und die Nachfrage nach Kompetenzen in Wirtschaft und Gesellschaft. Die kürzeren Halbwertszeiten des Wissens machen es unausweichlich, dass die Weiterbildung zu einer Lebensaufgabe wird, und die berufstätige Person flexibel zwischen Ausbildung und Anwendung pendelt. Vor diesem Hintergrund lanciert die ETH Zürich die School for Continuing Education. «Weiterbildung ist eine wichtige Säule unseres Wissenstransfers», unterstreicht ETH-Präsident Lino Guzzella. «Die ETH trägt mit der neuen Schule sowohl dem Tempo wie auch der Tiefe der gesellschaftlichen Veränderungen Rechnung.»
Neues Dach - neue Angebote
Unter dem neuen Dach der School for Continuing Education wird das Weiterbildungsangebot der ETH Zürich in vier Teilbereiche gruppiert: «Environment, Infrastructure & Architecture», «Technology, Management & Innovation», «Public Policy & Governance» und «Health, Life & Natural Science». Die 17 MAS (Master of Advanced Studies), 8 DAS (Diploma of Advanced Studies) und 20 CAS (Certificates of Advanced Studies), welche die ETH Zürich schon heute anbietet, werden in diese Bereiche integriert und weiter verbessert. Zudem sind rund 20 neue Weiterbildungsprogramme in Vorbereitung, welche das Angebot in den nächsten ein bis zwei Jahren ergänzen. «Unser Ziel ist klar: Wir möchten ein attraktives Programm in hoher Qualität. Dafür schaffen wir neue Strukturen und verbessern ETH-intern die Zusammenarbeit. Die neue Schule und der gezielte Ausbau des Angebots sollen die Sichtbarkeit der ETH-Weiterbildung zudem erhöhen», erläutert Paolo Ermanni, Prorektor Weiterbildung an der ETH Zürich.
Mehr Fachkräfte im Bereich Cybersecurity
Mit der neuen Schule für Weiterbildung möchte die ETH noch schneller und flexibler auf die Bedürfnisse in der Arbeitswelt reagieren. Die Dynamik zeigt sich inhaltlich zum Beispiel an den beiden Programmen, welche die ETH Zürich ab Herbst 2018 im Bereich Cybersecurity anbieten wird: Der DAS Cyber Security richtet sich an Mitarbeitende in Unternehmen, in der Verwaltung und der Armee, die eine Ausbildung in Informatik haben. Sie erlernen die Grundlagen im Bereich Informationssicherheit und setzen sich mit aktuellen Ergebnissen und Erkenntnissen aus der Forschung auseinander. An einen breiteren Kreis, explizit auch an Nicht-Informatiker, richtet sich der CAS Cyber Security. Mit diesem Programm werden alle Mitarbeitenden und Kaderleute angesprochen, die im beruflichen Alltag mit Fragen zur Informationssicherheit konfrontiert sind und sich ein fundiertes Grundwissen aneignen möchten. Dank des langjährigen und breiten Erfahrungsschatzes des «Zurich Information Security & Privacy Center (ZISC)» und des «Center for Security Studies (CSS)» war es möglich, innert kurzer Zeit ein aktuelles und umfassendes Weiterbildungsangebot auf die Beine zu stellen.
Personalisierte Weiterbildung
Zentral für die School for Continuing Education ist der intensive Austausch mit der Wirtschaft. So ist etwa im Dialog mit der Industrie ein neuartiges Angebot im Bereich Werkstoffe und Prozesstechnologien entstanden. Bei personalisierten Weiterbildungsprogrammen stehen allen Teilnehmenden eine Professorin oder ein Professor der ETH Zürich zur Seite. Die Teilnehmenden erhalten massgeschneiderte Studienpläne, welche ihre Praxiserfahrung, aber auch die Interessen der jeweiligen Arbeitgeber berücksichtigen. ETH-Rektorin Sarah Springman erklärt: «Wir brauchen mehr Flexibilität und Dynamik in der Weiterbildung, damit wir schnell auf zukünftige Anforderungen reagieren können. Wir sind offen für alle Anregungen aus der Praxis, um das Angebot laufend ausbauen zu können.»
Know-how-Transfer in beide Richtungen
Weiterbildung ist Teil des Auftrages des Bundes an die ETH, mit der Wirtschaft zusammenzuarbeiten und das neuste Wissen in die Gesellschaft zu transferieren. Dabei profitieren beide Seiten vom Know-how-Transfer. Die Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer, indem sie immer auf dem neusten Stand des Wissens sind, die Dozierenden, indem sie wertvolle Impulse aus der Berufspraxis erhalten, welche wieder in Lehre und Forschung einfliessen. Das Engagement der ETH Zürich begrüsst auch Swissmem-Präsident Hans Hess, der heute bei der Neulancierung der School for Continuing Education ebenfalls anwesend war: «Weiterbildung ist für jede Firma eine lohnende Investition. Wenn ich mir ansehe, auf welchem Niveau die ETH Zürich Weiterbildung anbieten kann, dann ist das bestimmt ein Gewinn für die Schweizer Wirtschaft und Industrie.»