Einfluss der Spanischen Grippe
Das Projekt untersucht Ursachen der Technologieskepsis und ihre Auswirkungen in wirtschaftlicher, gesundheitlicher und politischer Hinsicht. Im Zentrum steht die Analyse von «quasi-natürlichen» Experimenten. Dabei wird auf von der Natur generierte Zufälligkeiten zurückgegriffen. Ein solches Experiment stellt für die Forschenden die Betroffenheit der verschiedenen Bündner Gemeinden von der Spanischen Grippe (1918-1919) dar. Statistische Tests zeigen, dass die Betroffenheit (gemessen an der Sterberate) nicht mit beobachtbaren Grössen der Gemeinde (wie zum Beispiel der Anzahl Einwohnerinnen und Einwohner) zusammenhing. Deshalb bieten sich diese Daten im Nachhinein als quasi-natürliches Experiment an, um den Einfluss der Spanischen Grippe auf die Einstellungen zu Impfungen und auf das effektive Impfverhalten zu untersuchen. Dies erfolgt in einem ersten Teilprojekt.Beginn der Automobil-Technologie
Im zweiten Teilprojekt soll die anfängliche Ablehnung und allmähliche Akzeptanz der Automobil-Technologie besser verstanden werden. Letztere gehört zu den einflussreichsten Technologien des 20. Jahrhunderts. Im dritten Teilprojekt nutzen die Forschenden die plötzliche Aufhebung des Automobilverbots im Jahr 1925, um den ursächlichen Effekt der Aufhebung eines Technologieverbots auf die regional-wirtschaftliche Entwicklung zu schätzen.- Originaltitel des Projekts und Übertragung ins Deutsche: «Modern Times Without Us! Determinants and Effects of Technology Skepticism, Grisons 1900-1940» («Moderne Zeiten ohne uns! Determinanten und Auswirkungen der Technologieskepsis, Graubünden 1900-1940»)
- zwei Doktorierende (noch zu bestimmen)
- 36 Monate
- Bewilligte Fördersumme des Schweizerischen Nationalfonds (SNF): CHF 301’000 (gerundet)
Leitung: Lukas Schmid , Ordentlicher Professor für Empirische Methoden (Universität Luzern), und Christian Ochsner (CERGE-EI Prag)