Die neue Dauerausstellung «Spuren unserer Ahnen» im Anthropologischen Museum der Universität Zürich gibt wissenschaftlich kompetente Antworten auf die Frage nach unserer Herkunft. Der Werdegang der Menschheit wird durch die wichtigsten Fossilfunde illustriert. Höhepunkt der Ausstellung ist die weltweit erste Skelettrekonstruktion von «Australopithecus sediba». Die Dauerausstellung öffnet am 4. Mai ihre Pforten.
Die Frage nach seiner Herkunft beschäftigt den Menschen seit Urzeiten. - Stammen wir vom Affen ab? Worin liegen die Vorteile unseres aufrechten Ganges? Besucherinnen und Besucher der neuen Dauerausstellung des Anthropologischen Museums der Universität Zürich erhalten Antworten auf diese und weitere Fragen zum Werdegang der Menschheit. Die Ausstellung «Ahnen unserer Zeit» setzt sich mit dem gigantischen Puzzle der menschlichen Stammesgeschichte auseinander, in dem nur spärliche Mosaiksteine zur Verfügung stehen.
Meilensteine der Menschheitsgeschichte
Wichtige Fossilfunde illustrieren die Geschichte der Menschheit, ausgehend von den ersten aufrecht gehenden Zweibeinern über die grosshirnigen Jägernomaden zum modernen Menschen, der die Umwelt entscheidend beeinflusst und verändert. Die Zeugen aus vorgeschichtlicher Zeit werden mit einleuchtenden Grafiken und kurzen Filmen erklärt. Besucherinnen und Besuchern wird auch gezeigt, wie Knochenfragmente mithilfe von Computersimulationen zu ganzen Körpern rekonstruiert werden können.
Die Ausstellung macht auch auf Fehlinterpretationen in der Stammesgeschichte aufmerksam und veranschaulicht, dass die Vorstellung unserer Entwicklungsgeschichte nicht in Stein gemeisselt ist. So war der Neandertaler kein gebückter Höhlenmensch, wie man ihn teilweise heute noch gerne darstellt, sondern ein geschickter Jäger, der meistens an Bächen oder Hängen lagerte.
Erste Rekonstruktion von «Australopithecus sediba»
Besucherinnen und Besucher entdecken die weltweit erste Skelettrekonstruktion des zwei Millionen Jahre alten Vormenschen «Karabo» («die Antwort» in der deSoto-Sprache). Anthropologen der Universität Zürich waren wesentlich beteiligt an der Entdeckung und Bearbeitung der 2010 veröffentlichten Urmenschenart «Australopithecus sediba». «Ausgehend vom gefundenen Schädel und der beinahe kompletten Hand ist es uns nun gelungen, Karabo zu rekonstruieren. Wir freuen uns sehr, diese Weltneuheit in Zürich auszustellen», sagt Peter Schmid vom Anthropologischen Institut und Museum der Universität Zürich.
Wissenschaftliche Detektivarbeit
Mit der neuen Ausstellung öffnet das Museum der Anthropologie ein Fenster zur Wissenschaft. Viele der dargestellten Themen sind Forschungsresultate, an denen Lehrende und Lernende der Universität Zurich massgeblich beteiligt waren. Auf eindrückliche Weise erfahren Besucherinnen und Besucher, wie Wissenschaftler Detektivarbeit leisten, um aus versteinerten Knochen unsere Vergangenheit zu entlocken.