An der Medizinischen Fakultät der Universität Bern beginnen im neuen Semester hundert zusätzliche Medizinstudentinnen und -studenten ihr Studium. Damit hat Bern nun die grösste Medizinische Fakultät der Schweiz. Im neuen akademischen Jahr treibt die Universität Bern zudem ihre internationale Vernetzung, Public Private Partnerships, die Digitalisierung und diverse Bauprojekte voran.
Die Medizinische Fakultät der Universität Bern hat ihre Kapazität um 100 Studienplätze erhöht, um einen Beitrag gegen den Ärztinnenund Ärztemangel zu leisten. Die 100 zusätzlichen Medizinstudentinnen und -studenten können nun am 14. September 2018 ihr Studium beginnen. Damit wird die Medizinische Fakultät in Bern zur grössten der Schweiz. ’Mit diesem Ausbau stärken wir den Medizinalstandort Bern’, sagt Rektor Christian Leumann. Auch in der Pharmazie wird die Universität Bern einem nationalen Bedürfnis entgegenkommen: In der Pharmazie wird ein Vollstudium aufgebaut und ab Herbstsemester 2019 dem Apothekerinnenund Apothekermangel entgegengewirkt. Die Medizinische Fakultät ist mit rund 3'000 Studierenden nun auch die grösste Fakultät innerhalb der Universität Bern.
Insgesamt steigende Studierendenzahlen
Nicht nur in der Medizin, sondern insgesamt steigen die Studierendenzahlen: Im Herbstsemester 2018 werden über 17'900 Studierende an der Universität Bern immatrikuliert sein. Bei den Neuanmeldungen wird mit knapp 2'300 Bachelor-Studierenden gerechnet, während sich 563 Personen für ein Masterstudium bewerben. Letztere kommen entweder von anderen Universitäten oder bewerben sich nach einem Studienunterbruch erneut bei der Universität Bern. ’Unsere Masterstudiengänge bleiben somit weiterhin auch für Studierende aus anderen Schweizer Universitäten und aus dem Ausland attraktiv’, sagt Prof. Bruno Moretti, Vizerektor Lehre. Am beliebtesten sind nach wie vor Studiengänge an der Philosophisch-naturwissenschaftlichen Fakultät, die dieses Jahr mit rund 2'500 Studierenden zur zweitgrössten Fakultät wird.
Zusammenarbeit mit Kanton, Inselspital und Industrie
Mit sitem Insel investiert die Universität Bern in eine Public Private Partnership mit dem Kanton, dem Inselspital und privaten Partnern. Ein Beispiel aus dieser Zusammenarbeit ist das Diabetesforschungszentrum, das bereits 2017 in Betrieb genommen worden ist und 2019 ins neue sitem Insel Gebäude am Inselplatz einziehen wird. Gestärkt wird auch die Translation - also die Übertragung von Forschungsergebnissen in die Anwendung - etwa durch den Aufbau einer Plattform für Zelltherapie mit industriellen Partnern und Unispitälern in der Schweiz, den Aufbau von spezialisierten Werkstätten und Labors oder durch gezielte Weiterbildung von Fachkräften an der sitem Swiss School.
Digitalisierung als Chance
Die Universität Bern beschäftigt sich intensiv mit ihrer digitalen Weiterentwicklung. ’Die Digitalisierung bietet grosse Chancen für die Universität Bern in Lehre, Forschung, Weiterbildung und für interne Prozesse’, sagt Leumann. ’Wir wollen Studierende und Mitarbeitende fit machen für die digitale Transformation, etwa indem wir ihnen Digital Skills vermitteln wie Programmieren oder Data Science’.
Mehr Raum für Forschung und Lehre
Vor zehn Jahren verkaufte die SBB zwei ihrer Verwaltungsgebäude - die Hochschulstrasse 6 und die Mittelstrasse 43 - dem Kanton Bern. Dieser hatte sich in der ’Strategie 3012’ (so genannt nach der Postleitzahl des Quartiers) verpflichtet, für die Universität Bern im Länggassquartier ideale Raumbedingungen für die Studierenden und Angestellten zu schaffen. Im Mai dieses Jahres wurde mit der Uni Mittelstrasse nach der Hochschulstrasse 6 das zweite Objekt feierlich eingeweiht. ’Der Aufbau zusätzlicher Raumund Forschungsinfrastruktur ist momentan eine der grössten Herausforderungen’, sagt Leumann. Der Grundstein für das neue Laborgebäude an der Murtenstrasse, das dereinst vom Institut für Rechtsmedizin und dem Department for BioMedical Research (DBMR) genutzt werden wird, konnte im April 2018 gelegt werden. ’Mit den Projekten Uni Muesmatt und Baubereich 7 Inselareal stehen weitere grosse Bauprojekte an’, so Leumann weiter.
Internationale Spitzenuniversität
’Wie Rankings belegen, gehört die Universität Bern zu den 100 bis 150 weltbesten Universitäten und ist international führend in vielen Forschungsbereichen’, erklärt Leumann. Die Berner Weltraumforschung beispielsweise hat ihre internationale Führungsrolle seit 50 Jahren stetig ausgebaut und ist aktuell an mehreren ESA- und NASA-Missionen beteiligt. ’Die Universität Bern betreibt aber auch qualitativ hochstehende Forschung und Lehre im Bereich der biomedizinischen Forschung, der Nachhaltigkeit und leistet wichtige Beiträge zur Erforschung des globalen Handels und des Klimawandels. So werden zurzeit neue Methoden zur Messung von Treibhausgasen in polaren Eiskernen entwickelt’, so Leumann weiter. Vier Nationale Forschungsschwerpunkte (NFS) sind an der Universität Bern angesiedelt und sie ist Teil von internationalen Forschungsverbünden. 2017 wurde die Universität Bern zudem in The Guild aufgenommen, einem universitären Netzwerk von forschungsintensiven Universitäten. ’Die internationale Vernetzung ist für uns besonders wichtig’, erklärt Leumann. Sie bringe nicht nur der Universität Bern, sondern auch der Schweiz und dem Kanton Bern internationale Visibilität.